Europas Börsen unter Druck: Anleger reagieren zurückhaltend angesichts politischer Unsicherheiten in Frankreich

Analysten beobachten mit Besorgnis die immer deutlicher werdenden Auswirkungen der politischen Instabilität in Frankreich auf die europäischen Finanzmärkte. Der Druck auf Präsident Emmanuel Macron nimmt zu, da der zurückgetretene Premier Sébastien Lecornu Gespräche mit Parteiführern aufgenommen hat, um einen Ausweg aus der Krise zu finden. Diese politischen Spannungen führen zu einer zurückhaltenden Haltung der Investoren an Europas wichtigsten Börsenplätzen. Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen leichten Rückgang von 0,27 Prozent auf 5.613,62 Punkte. Im Gegensatz dazu konnte der französische Leitindex Cac 40 um 0,04 Prozent auf 7.974,85 Punkte zulegen, was nach einem vorherigen Einbruch von 1,4 Prozent am Montag überraschend war. Auch außerhalb des Euroraums gab es Bewegungen: Der Schweizer SMI fiel um 0,24 Prozent auf 12.521,79 Zähler, während der britische FTSE 100 trotz vorherigem Rekordhoch minimal um 0,05 Prozent auf 9.483,58 Punkte zulegte. Marktexperte Andreas Lipkow fasst die aktuelle Marktlage zusammen: "Die Teilnehmer beobachten abwartend die Entwicklung, da der Optimismus vor der Berichtssaison schwindet." Besondere Aufmerksamkeit erlangen die Luxuswerten LVMH und Kering, die von einer Hochstufung durch Morgan Stanley profitierten. LVMH stieg um 3,6 Prozent und Kering um beeindruckende 5,8 Prozent im Cac 40. Auch wenn Unsicherheiten bleiben, sehen Experten trotz anhaltendem Gegenwind in der Branche positive mittelfristige Chancen. Ebenso profitierten Ölkonzerne wie Shell, das von einem starken Gashandel im letzten Quartal berichtete, mit einem Kurszuwachs von 1,5 Prozent. Anders erging es den Glücksspielaktien, die aufgrund von Wettbewerbssorgen um Intercontinental Exchange und Pläne für eine krypto-basierte Wettplattform Rückgänge hinnehmen mussten. Entain verzeichnete einen Rückgang von 6,5 Prozent und Flutter Entertainment fiel um 6,2 Prozent.