Debatte über Verbrenner-Aus und Arbeitszeiten: Kretschmer fordert Anpassungen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer befeuert erneut die Diskussion um das festgelegte Verbrenner-Aus im Jahr 2035. Auf dem jüngsten Autogipfel im Kanzleramt fand die bestehende Regelung wenig Unterstützung. "Niemand war der Meinung, dass man das Jahr 2035 in der bestehenden Form beibehalten sollte", stellte der CDU-Politiker im Interview mit dem MDR klar. Für Kretschmer ist das Ziel einer vollständigen Elektrifizierung bis 2025 unrealistisch, weshalb er dringende Anpassungen fordert. Die geforderte Flexibilität sei notwendig, um die gesteckten Ziele erreichen zu können. Weiterhin betonte Kretschmer, dass die Elektromobilitätsziele von der Politik und nicht von der Wirtschaft diktiert wurden. Er kritisierte die als überzogen empfundenen Ziele, die große Unsicherheit, insbesondere bei den Zulieferbetrieben in Südwestsachsen, hervorrufen. Positiv sieht er jedoch, dass Vernunft und Realitätssinn bei den Verhandlungen Einzug gehalten haben. Darüber hinaus sprach Kretschmer die hohen Lohnkosten in deutschen Autofabriken an und forderte eine Ausweitung der Wochenarbeitszeit. Ein internationaler Vergleich zeige, dass Deutschland nicht wettbewerbsfähig sei. Aus diesem Grund müsse das Gespräch mit Gewerkschaften und Betriebsräten gesucht werden, um die Effizienz durch mehr Arbeitsstunden zu steigern. Die Unzufriedenheit in der Zulieferindustrie weist, so Kretschmer, auf die hohen Tarifabschlüsse in den Werken hin, welche die Produktionsstandorte gefährden.