CrowdStrike unter Druck: Nach Systemausfall Millionenverluste erwartet
- CrowdStrike erlebt nach einem Systemausfall einen Aktienrückgang von 42%.
- Die finanziellen und reputativen Schäden könnten das Unternehmen Milliarden kosten.
Eulerpool News·
Die Aktie des Cybersecurity-Unternehmens CrowdStrike hat in den letzten 30 Tagen einen dramatischen Rückgang von 42% erlebt und steht daher im Fokus von risikofreudigen Investoren. Grund ist eine Aktualisierung ihres Falcon-Plattform-Systems, die zu einem weltweiten Systemausfall führte. Die resultierenden Reputationsschäden und potenziellen Klagen könnten das Unternehmen in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Dollar kosten.
CrowdStrike, 2011 in Texas gegründet, bietet seinen Unternehmenskunden fortschrittliche Anti-Virus-Schutzsoftware und cloud-basierte Netzwerksicherheit an. Der am 19. Juli initiierte Systemausfall betraf über 8,5 Millionen Microsoft Windows-Computer. Obwohl CrowdStrike das Problem binnen weniger Stunden beheben konnte, war der Schaden schon angerichtet und betraf diverse Branchen wie Gesundheitswesen, Transport und Finanzwesen.
Laut 'The Guardian' schätzen Versicherer die daraus resultierenden Verluste für amerikanische Fortune-500-Unternehmen auf 5,4 Milliarden Dollar. Besonders hart getroffen wurde Delta Airlines, bei der die Krise zu einem fünf Tage langen Service-Ausfall führte, der einen finanziellen Schaden von 500 Millionen Dollar verursachte. CEO Ed Bastian kritisierte hierbei den mangelnden Support von CrowdStrike und kündigte juristische Schritte zur Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen an. Auch eine Gruppe von Aktionären hat Klage gegen das Unternehmen erhoben, wegen vermeintlich irreführender Aussagen zur Softwareprüfung.
CrowdStrike, mit einer Marktkapitalisierung von 55 Milliarden Dollar, wird die finanziellen Auswirkungen dieser Vorfälle wohl nicht vollständig aus eigener Tasche begleichen müssen. Größer dürfte jedoch der Reputationsverlust sein. Nach einem solch spektakulären Systemfehler könnten Unternehmen lieber zu Konkurrenten wie Palo Alto Networks oder SentinelOne wechseln, die ähnliche Cybersecurity-Dienstleistungen anbieten. Diese Risiken könnten sich langfristig negativ auf das Umsatzwachstum und die Gewinnmargen auswirken.
Obwohl CrowdStrike im vergangenen Quartal ein Umsatzwachstum von 33% auf 3,65 Milliarden Dollar verzeichnen konnte und eine beeindruckende Bruttomarge von 78% auf seine Abonnements hat, bleibt die Bewertung der Aktie hoch. Mit einem prognostizierten KGV von 58 liegt CrowdStrike weit über dem Nasdaq-Durchschnitt von 28, was angesichts der aktuellen Herausforderungen schwer zu rechtfertigen ist.
Anleger sollten weiterhin mit Abwärtsdruck rechnen, während sich die Bewertung des Unternehmens an eine realistischere Ebene anpasst. Insgesamt dürften die Aktien von CrowdStrike in den nächsten fünf Jahren unterdurchschnittlich performen.
Bevor man in CrowdStrike-Aktien investiert, sollte Folgendes bedacht werden: Laut den Analysten des Motley Fool Stock Advisor gehören die Aktien des Unternehmens derzeit nicht zu den Top-Empfehlungen. Die zehn bevorzugten Aktien könnten in den kommenden Jahren beeindruckende Renditen erzielen.
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13. Sept. 2024