Boeing trotzt Streiks mit robusten 737-Auslieferungen
- Boeing lieferte im September trotz Streiks 28 737-Jets aus.
- Analysten warnen vor weiteren Auswirkungen des Arbeitskampfes auf die Produktion.
Eulerpool News·
Der Luft- und Raumfahrtriese Boeing hat im September eine stabile Anzahl von 737-Jets ausgeliefert, trotz der anhaltenden Streiks von Arbeitern im Nordwesten der USA. Laut Analysten der Bank of America (BofA) gelang es dem Unternehmen, den Auswirkungen des Arbeitskampfes erfolgreich entgegenzuwirken.
Boeing lieferte im September etwa 28 dieser Flugzeuge aus, was einen leichten Rückgang gegenüber den 32 Einheiten im August darstellt, wie aus Daten der Aviation-Analytikgruppe Cirlum hervorgeht. Die Analysten bezeichneten diese Zahl als "solide" und wiesen darauf hin, dass 70% der monatlichen Lieferungen noch vor Beginn des Arbeitskampfes durchgeführt wurden.
Auch im dritten Quartal blieb Boeings Liefertätigkeit stark: Rund 92 der beliebten 737-Jets wurden in diesem Zeitraum ausgeliefert, eine Steigerung gegenüber 70 im zweiten Quartal. Im Jahresvergleich sind die Auslieferungen jedoch um 20% gegenüber 2023 und um 17% gegenüber 2022 gesunken.
Die Analysten warnen, dass die zukünftige Lieferleistung von Boeing stark von der Dauer des Streiks abhängen wird, der nun bereits in der dritten Woche andauert. Die Streikenden haben bisher zwei Gehaltsangebote von Boeing abgelehnt, was die Finanzlage und Produktion des Unternehmens weiter unter Druck setzt, während die Sicherheitsbilanz bereits intensiv geprüft wird. Reuters berichtet, dass Boeings Kreditbewertung nahe an den Junk-Status herangerückt ist.
Boeings Finanzchef Brian West warnte in diesem Zusammenhang, dass der Arbeitskampf möglicherweise die Lieferkette des Unternehmens beeinträchtigen könnte.
Vergangene Woche unterbreitete Boeing den Arbeitern ein "verbessertes" Angebot, das eine allgemeine Gehaltserhöhung von 30% über vier Jahre und verbesserte Rentenleistungen beinhaltete, welches als "bestes und letztes" Angebot bezeichnet wurde. Doch die International Association of Machinists and Aerospace Workers District 751, die 33.000 streikende Arbeiter vertritt, lehnte dies ab und kritisierte das Angebot als nicht verhandelt.
Ein Vermittler wurde engagiert, um den festgefahrenen Konflikt zu lösen, wie Bloomberg News berichtete. Zudem erwägt Boeing eine mögliche Aktienemission von mindestens 10 Milliarden Dollar, um zusätzliche Mittel zu beschaffen.
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