Australiens Zentralbank hält die Füße still: Zinsschritte erst ab dem zweiten Quartal 2025 erwartet

  • Australiens Zentralbank plant Zinssenkungen erst ab dem zweiten Quartal 2025.
  • Umfrage zeigt, dass robuste Arbeitsmärkte und hohe Inflationsraten die Zinspolitik beeinflussen.

Eulerpool News·

Australiens Zentralbank, die Reserve Bank of Australia (RBA), bleibt ihrer zurückhaltenden Zinspolitik treu und plant keine unmittelbaren Anpassungen der Leitzinsen. Dies ergab eine Umfrage von Reuters unter Volkswirten. Während das Land bislang durch einen robusten Arbeitsmarkt und hohe Inflationsraten geprägt ist, wird die erste Senkung der Zinsen nun auf das zweite Quartal des kommenden Jahres verschoben. Im Vergleich zu anderen Zentralbanken zeigt sich die RBA zögerlicher, was Senkungen betrifft, nachdem sie zwischen Mai 2022 und November 2023 die Zinssätze um moderate 425 Basispunkte erhöhte. Während die Inflation – ohnehin ein Zielbereich der RBA zwischen 2 % und 3 % – im vergangenen Quartal auf 2,8 % fiel, bleibt die Kerninflation hartnäckig hoch bei 3,5 %. Mit einem historischen Tiefstand der Arbeitslosigkeit sind weitere temporäre Zinserhöhungen denkbar. Alle 44 befragten Ökonomen erwarten, dass die RBA ihren Leitzins bis mindestens zum Ende ihres zweitägigen Treffens Anfang Dezember bei 4,35 % belassen wird. Eine Mehrheit der Befragten prognostiziert eine erste Senkung um 25 Basispunkte für das zweite Quartal 2025, im Gegensatz zu früheren Erwartungen für das erste Quartal. In der Umfrage schlossen sich die lokalen Banken ANZ, NAB und Westpac dieser Einschätzung an, während CBA die erste Senkung früher erwartet. Luci Ellis, Chefökonomin bei Westpac, betonte die Robustheit des Arbeitsmarktes als Grund für die spätere Anpassung ihrer Prognosen auf Mai. Finanzmärkte kalkulieren derzeit mit über 70 % Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im April. Ellis fügte hinzu, dass sich die RBA hartnäckig gegen Veränderungen sträubt, da die gesamtwirtschaftliche Nachfrage weiterhin das Angebot übertrifft. Anzeichen für ein schwächer werdendes Wirtschaftswachstum mehren sich jedoch, da es im letzten Quartal das geringste Wachstumsniveau seit der Pandemie erreichte. Taylor Nugent, leitender Ökonom bei NAB, erwartet aufgrund des langsamen Wachstums in den letzten zwölf Monaten eine leichte Abschwächung des Arbeitsmarktes. Dies könnte dazu führen, dass die RBA später als andere Zentralbanken mit Zinssenkungen reagiert. Ein weiterer Umfragebericht von Reuters sieht fallende Hypothekenzinsen und einen damit einhergehenden Anstieg der australischen Immobilienpreise im nächsten Jahr als wahrscheinliches Szenario.
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