Adidas profitiert von Nikes Schwäche: Eine Bestandsaufnahme
- Nike korrigiert Jahresprognose nach unten aufgrund schwachen Sommergeschäfts.
- Adidas-Aktien steigen im Dax, während Nike-Aktien fallen.
Eulerpool News·
Der US-amerikanische Sportartikelriese Nike musste dieser Tage aufgrund eines schwachen Sommergeschäfts seine Jahresprognose nach unten korrigieren. Diese Entwicklung führte zur positiven Überraschung für den deutschen Konkurrenten Adidas, dessen Aktien zu den wenigen Gewinnern im Dax am Mittwoch zählten. Marktexperten unterstrichen, dass die Probleme von Nike hausgemacht seien und sich für Adidas sogar als Vorteil erweisen könnten.
Zur Mittagszeit verzeichneten die Adidas-Aktien einen Anstieg von 1,9 Prozent auf 237,10 Euro, obwohl der Dax insgesamt leicht nachgab. Im besten Fall betrug das Plus der Adidas-Papiere nach einem schwächeren Start mehr als drei Prozent. Im Gegensatz dazu fielen die Aktien des Mitbewerbers Puma im MDax leicht zurück.
Nike meldete am Vorabend einen signifikanten Umsatzrückgang für das dritte Quartal und strich kurz vor dem Amtsantritt des neuen CEO Elliot Hill die Jahresprognose. Dies führte vorbörslich zu einem Rückgang der Nike-Aktien um mehr als fünf Prozent. Von Marktstrategen wurde darauf hingewiesen, dass insbesondere der Online-Handel Nike Sorgen bereitet. Der frühere CEO John Donahoe hatte verstärkt auf Direktverkäufe gesetzt, was jedoch dazu führte, dass der Regalplatz der Konkurrenz in physischen Läden stieg und deren Produkte mehr Aufmerksamkeit erhielten.
Analysten zeigen sich ebenfalls skeptisch. Piral Dadhania von RBC meint, dass die Erholung in Nikes Produktpipeline länger dauern dürfte als erwartet. JPMorgan-Expertin Olivia Townsend wies darauf hin, dass Nikes aktuelle Geschäftsprognose hinter den Erwartungen zurückblieb und die Herausforderungen des Unternehmens spezifisch seien. Dadurch sind ihrer Ansicht nach kaum Rückschlüsse auf Adidas oder Puma zu ziehen.
Fachleute der UBS betrachten die Entwicklung von Adidas dennoch als positiv, da die Schwierigkeiten des größten Konkurrenten neue Chancen bieten könnten. Ihre Empfehlung lautet, Nike-Aktien erst dann zu kaufen, wenn sich ein stabiler Weg zurück zu nachhaltigem Wachstum abzeichnet.
Jörg Phillipp Frey von Warburg Research kommentierte, dass angesichts der länger anhaltenden Schwäche von Nike klar sei, dass dies kein Hinweis auf eine generelle Verschlechterung des Marktes sei. Dies spiegelt sich auch in den Aktienkursen wider: Während sich die Aktien von Nike dieses Jahr um fast ein Fünftel verbilligten, konnten die Anteile von Adidas um gut ein Viertel zulegen. Auch langfristig betrachtet, über einen Zeitraum von zehn Jahren, hat Adidas in Bezug auf die Kursentwicklung die Nase vorn.
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