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Signa-Gründer René Benko wegen Verdacht auf Vermögensverschiebung verhaftet

René Benko wurde wegen Verdachts auf Vermögensverschiebung und Täuschung im Rahmen des Signa-Insolvenzverfahrens festgenommen.

Eulerpool News 24. Jan. 2025, 13:12

Der österreichische Immobilienunternehmer René Benko ist in Wien festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, während des Insolvenzverfahrens seiner Signa-Holding falsche Angaben gemacht zu haben, um Vermögenswerte zu verschleiern und sich diese anzueignen.

Benko wurde am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen, da die Behörden ihn als fluchtgefährdet einstufen und eine Beweismittelmanipulation befürchten. Zusätzlich wird ihm Urkundenfälschung vorgeworfen.

Bereits im Dezember hatten italienische Behörden einen Haftbefehl gegen Benko wegen Unregelmäßigkeiten bei seinen Geschäften in Südtirol erlassen. Die Wiener Staatsanwaltschaft teilte mit, dass sie mit den Strafverfolgungsbehörden in Berlin und München eine gemeinsame Ermittlungsgruppe gegründet habe, um die grenzüberschreitenden Untersuchungen zu beschleunigen.

Die Verhaftung erfolgt mehr als ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Signa-Gruppe, der Versicherungen, Banken und Investoren in Österreich und Deutschland mit Milliardenausfällen belastete. Die Staatsanwaltschaft behauptet, Benko sei der wirtschaftlich Berechtigte einer in Innsbruck ansässigen Familienstiftung mit dem Namen seiner Tochter Laura. Laut Ermittlern wurden vor der Insolvenz mehr als 300 Millionen Euro an zwei mit der Stiftung verbundene Gesellschaften transferiert.

Den Ermittlungen zufolge verschwieg Benko seine Kontrolle über die "Laura Stiftung" während seines persönlichen Insolvenzverfahrens. Auf diese Weise habe er Vermögenswerte der behördlichen Kontrolle sowie den Gläubigern entzogen. Telefonüberwachungen und monatelange Untersuchungen hätten die Vorwürfe untermauert, so die Staatsanwaltschaft.

Zusätzlich soll Benko eine Rechnung nachträglich gefälscht haben, um drei wertvolle Schusswaffen vor dem Zugriff der Behörden zu schützen. Er wird zudem beschuldigt, Aktionäre durch vorgetäuschte Kapitalbeteiligungen getäuscht zu haben, indem er Geldtransfers über mehrere Gesellschaften verschleierte.

Ein weiteres strafrechtlich relevantes Geschäft betrifft den Verkauf der Villa Eden Gardone am Gardasee an eine liechtensteinische Stiftung, den die Ermittler als Scheingeschäft einordnen. Darüber hinaus soll Benko einen ausländischen Staatsfonds dazu bewegt haben, in ein Münchener Immobilienprojekt zu investieren – Gelder, die letztlich zweckwidrig verwendet worden seien.

Ein Anwalt von Benko war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

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