Waymo, eine Tochtergesellschaft von Google, hat die Genehmigung erhalten, ihren Robotaxi-Dienst von San Francisco aus auf das Silicon Valley und Teile von Los Angeles auszuweiten. Dies stellt einen wichtigen Erfolg für das Unternehmen dar, während der Konkurrent Cruise, der zum Autoriesen General Motors gehört, seine Fahrten nach einem Unfall vorerst ausgesetzt hat.
Die kalifornische Regulierungsbehörde erteilte am Freitag die Erlaubnis für kommerzielle Fahrten in einem großen Gebiet südlich von San Francisco, bis hin zum etwa 60 Kilometer entfernten Sunnyvale. Dieses Gebiet umfasst den Flughafen von San Francisco und das Google-Hauptquartier in Mountain View. Waymo betonte jedoch, dass es vorerst keine Pläne gebe, den Einsatzbereich der Fahrzeuge unmittelbar auszuweiten.
Bisher durfte Waymo Passagiere in selbstfahrenden Autos ohne menschlichen Fahrer im Stadtgebiet von San Francisco befördern. Hierbei waren rund 250 Fahrzeuge im Einsatz. Das Unternehmen entstand vor rund 15 Jahren aus dem Roboterauto-Programm von Google.
In der Region gibt es jedoch Widerstand gegen selbstfahrende Autos. Einige Behörden und Anwohner kritisieren, dass die Fahrzeuge den Verkehr behinderten und nicht sicher genug seien. So berichteten Rettungsdienste, dass Robotaxis manchmal mitten auf der Straße stehen geblieben seien und ihnen den Weg blockiert hätten. Auch Verkehrsbetriebe in San Francisco stießen auf ähnliche Probleme für ihre Busse.
Vor wenigen Wochen wurde ein Waymo-Auto während der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest mutwillig in Brand gesteckt und brannte vollständig aus. Aufgrund dieses Vorfalls muss der Konkurrent Cruise vorerst ohne die Erlaubnis für Fahrten in San Francisco auskommen - diese wurde nach einem Unfall im Oktober eingefroren. Damals war eine Frau von einem anderen Auto, dessen Fahrer am Steuer saß, angefahren und vor das Cruise-Fahrzeug geschleudert worden. Sie blieb unter dem Robotaxi stecken und wurde mehrere Meter mitgeschleift.
Als Reaktion auf den Unfall tauschte General Motors das Führungspersonal von Cruise aus. Die ehrgeizigen Wachstumspläne des früheren Cruise-Managements wurden zusammengestrichen und der Robotaxi-Service wird zunächst nur in einer Stadt wieder aufgenommen. Die Pläne für ein Cruise-Fahrzeug ohne Lenkrad und Pedale wurden vorerst auf Eis gelegt.
Waymo setzt in seiner Robotaxi-Flotte Elektroautos von Jaguar ein. Am Montag notierte die Alphabet-Aktie im NASDAQ-Handel zeitweise 3,11 Prozent niedriger bei 132,87 US-Dollar.