Technology
Riesen-Bußgeld! TikTok muss 345 Millionen Euro für Datenschutz-Verstoß zahlen!
Die irische Behörde, dass Untersuchungen die 2020 betreffen einen falschen Umgangs mit den Daten von Nutzern unter 18 Jahren nehelegen

Der Umgang mit minderjährigen Nutzern sorgt seit langem für Streit unter Betreibern sozialer Netzwerke.
Jetzt muss der beliebte Videodienst Tiktok eine Strafe in Höhe von 345 Millionen Euro zahlen, wie die irische Datenschutzbehörde am Freitag mitteilte. Auslöser dafür war eine Untersuchung von Ende Juli bis Ende Dezember 2020 bezüglich des Umgangs mit den Daten von Nutzern unter 18 Jahren.
Eine Voreinstellung erlaubte es, dass Beiträge wie Videos von Nutzern zwischen 13 und 17 Jahren standardmäßig für alle sichtbar gemacht werden konnten. Außerdem war die Kommentierfunktion in den Profilen konfiguriert, dass sie allen anderen Nutzern zugänglich war.
Tiktok beteuerte, dass die Ergebnisse größtenteils auf Einstellungen basieren, die längst nicht mehr relevant seien, da die meisten dieser Einstellungen schon vor der Untersuchung der Datenschützer verändert worden seien. Konten von Nutzern unter 16 Jahren seien zum Beispiel auf "privat" gestellt worden. Zusätzlich zur derzeit größten Geldstrafe nach EU-Richtlinien von 1,2 Milliarden Euro - im Mai gegen den Facebook-Konzern Meta verhängt - muss Tiktok seine Datenverarbeitung unter Beachtung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) anpassen.
Dies soll in den nächsten drei Monaten erledigt sein. Um das Vertrauen europäischer Nutzer wieder herzustellen, führt Tiktok ein Projekt namens "Project Clover" ein. Ziel ist es, die Nutzerdaten von Europäern in Rechenzentren in Irland und Norwegen zu verlagern. Bis zum Jahr 2024 sollen die Daten dort gespeichert werden. Der chinesische Konzern, zu dem Tiktok gehört, hat es jedoch schwer in westlichen Ländern, da sowohl die EU-Kommission als auch einzelne europäische Regierungen die Nutzung der App auf staatlichen Dienst-Handys untersagen. Mit "Project Clover" möchte Tiktok das Vertrauen der Nutzer in der Europäischen Union stärken, indem die Zugriffe auf persönliche Daten rigoros kontrolliert und transparent gemacht werden.