Meta-CEO Mark Zuckerberg präsentierte am Mittwoch auf der jährlichen Connect-Konferenz des Unternehmens den Prototyp einer neuen Augmented-Reality-Brille mit dem Namen "Orion". Diese sei laut Zuckerberg die "fortschrittlichste der Welt" und markiere das Ergebnis von Jahrzehnten technologischer Durchbrüche in der Branche.
Die Brille verfügt über holografische Displays, die sowohl 2D- als auch 3D-Inhalte über die reale Welt legen können. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) analysiert die Brille ihre Umgebung und gibt den Nutzern proaktive Vorschläge, die auf dem Display angezeigt werden. Die Ankündigung führte zu einem Anstieg der Meta-Aktien um mehr als zwei Prozent.
Zwar ist der Prototyp aktuell nur für den internen Gebrauch bei Meta sowie für ausgewählte Entwickler zugänglich, doch Zuckerberg gab zu, dass die Brille für den Massenmarkt noch kleiner, modischer und erschwinglicher werden müsse. "Wir haben jedoch eine klare Vision, wie wir all diese Herausforderungen lösen können," sagte Zuckerberg.
Unterstützung erhielt Meta in einem Video von prominenten Figuren der Technologiebranche wie Nvidia-CEO Jensen Huang und Steve Huffman, dem CEO von Reddit.
Die Konkurrenz um die Entwicklung von Augmented-Reality-Brillen verschärft sich. Metas Rivalen wie Snap arbeiten ebenfalls an ihren eigenen Versionen von AR-Brillen. Beide Unternehmen setzen darauf, dass solche Brillen eines Tages Smartphones ersetzen könnten. Apple hat in diesem Segment ebenfalls eine wichtige Rolle inne.
Zuckerberg betonte besonders die KI-Fähigkeiten der "Orion"-Brille. Sie soll nicht nur mit Metas KI-System "Llama" ausgestattet sein, sondern auch über neuronale Schnittstellen verfügen, die Signale vom Gehirn über das Handgelenk an die Brille senden. Diese Technik basiert auf Elektromyographie (EMG), die bereits in früheren Forschungsprojekten von Meta verwendet wurde. EMG kann motorische Nervensignale erfassen und in digitale Befehle umwandeln.
Meta investierte 2019 etwa 1 Milliarde US-Dollar in das Start-up CTRL-labs, das Technologien entwickelt, um elektronische Geräte durch Gehirnsignale zu steuern. Zuckerberg erklärte, dass diese Technologie der Schlüssel zu neuen, diskreten Steuerungsmethoden sei.
Zusätzlich stellte Meta weitere Produkte vor, die auf generativer KI basieren, darunter das neueste Update seines Sprachmodells Llama 3.2. Diese KI kann jetzt auch Diagramme, Grafiken und Dokumente verstehen. Zuckerberg verglich das Llama-Modell mit Linux und erklärte, dass es zum Standard in der KI-Branche werde.
Meta veröffentlichte zudem eine aktualisierte Version der Ray-Ban-Smartglasses. Diese haben zwar keine AR-Displays, ermöglichen jedoch Echtzeitanalysen von Fotos und Videos mit einer Sprachschnittstelle, die Meta AI verwendet. Zu den neuen Funktionen gehören Erinnerungen, QR-Code-Scans und die Live-Übersetzung von Gesprächen.