"Niemand sollte das durchmachen, was Ihre Familien erlitten haben": Kritik an mangelnden Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen auf sozialen Medien hat in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Im Zuge dessen haben Meta und andere Technologiekonzerne angekündigt, mehr gegen solche Gefahren tun zu wollen.
Daher wurden die Vorstandsvorsitzenden von Meta, TikTok, Discord und Snap von US-Senatoren zu den Gefahren für Kinder und Teenager auf Onlinediensten befragt.
Den Konzernchefs wird vorgeworfen, nicht ausreichend gegen die Risiken vorzugehen, denen Kinder bei der Nutzung von Online-Plattformen ausgesetzt sind, wie beispielsweise denen von Sexualstraftätern oder Suiziden. In einer Anhörung vor dem US-Senat drängte der republikanische Senator Josh Hawley den CEO von Meta, Mark Zuckerberg, dazu, sich zu den Auswirkungen von sozialen Medien auf Familien und deren Kinder zu entschuldigen.
Zuckerberg nahm seine Worte zu Herzen und entschuldigte sich aufrichtig: "Es tut mir leid, was Sie alle durchgemacht haben. Niemand sollte das durchmachen, was Ihre Familien erlitten haben. Deshalb investieren wir so viel und werden auch weiterhin branchenweite Anstrengungen unternehmen, um sicherzustellen, dass niemand das durchmachen muss, was Ihre Familien durchmachen mussten."
Letzte Woche kündigte Meta an, den Schutz von Minderjährigen in seinen Online-Netzwerken verstärken zu wollen. Das Unternehmen, zu dem auch Facebook, Instagram und WhatsApp gehören, steht seit Jahren in der Kritik, da pädophile Nutzer seine Online-Netzwerke und Messengerdienste nutzen können, um kinderpornografisches Material zu verbreiten.
Mehr als 40 US-Bundesstaaten haben das Unternehmen bereits aufgrund des unzureichenden Kinderschutzes verklagt. Auch die EU-Kommission hat eine Untersuchung zu den Sicherheitsmaßnahmen von Meta und anderen Digitalkonzernen eingeleitet.
Der Justizausschuss des US-Senats lud die Konzernchefs am Mittwoch zu einer Anhörung mit dem Titel "Internetriesen und die Krise der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet" ein. Opfer, die durch die Nutzung der Dienste Leid erfahren haben, waren ebenfalls bei der Befragung anwesend.
Die republikanischen Senatoren Josh Hawley und Lindsey Graham kritisierten Zuckerberg scharf und beschuldigten ihn, Blut an den Händen zu haben und dass sein Produkt Menschenleben koste. In seiner einleitenden Aussage betonte Zuckerberg jedoch, dass sie hart daran arbeiten, Eltern und Teenagern Unterstützung und Kontrollmechanismen zur Verfügung zu stellen, um mögliche Schäden zu reduzieren.
Die Sicherheit junger Menschen sei seit dem Beginn des Internets eine Herausforderung, da Kriminelle ständig neue Strategien entwickeln.
Auch der CEO von TikTok, Shou Zi Chew, kündigte an, mehr als zwei Milliarden Dollar (rund 1,8 Milliarden Euro) in "Vertrauen und Sicherheit" zu investieren. Der Onlinedienst X, ehemals bekannt als Twitter, gab ebenfalls bekannt, ein eigenes Büro zu eröffnen, um gegen Inhalte zur sexuellen Ausbeutung von Kindern und andere Verstöße gegen die Plattformregeln vorzugehen.
X-CEO Linda Yaccarino betonte, dass sie glauben, dass Meinungsfreiheit und Sicherheit nebeneinander existieren können und müssen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Gefahren für Kinder in Onlinediensten zu verringern.