Technology
Grand Theft Auto VI: Hoffnungsträger in stagnierender Spielebranche
Grand Theft Auto VI soll 2025 mit Rekordeinnahmen ein Highlight in einer stagnierenden Spielebranche setzen.

Der Launch von Grand Theft Auto VI könnte 2025 als größter Entertainment-Release des Jahres Geschichte schreiben. Mit prognostizierten Einnahmen von 3,2 Milliarden US-Dollar in den ersten zwölf Monaten übertrifft das Spiel sogar Blockbuster-Filme wie Inside Out 2 und Deadpool & Wolverine. Laut DFC Intelligence, einem Marktforschungsinstitut, könnte allein der Vorverkauf die Marke von 1 Milliarde US-Dollar erreichen.
Die Veröffentlichung des Spiels durch Take-Two Interactive fällt in eine Phase, in der die Videospielbranche nach einer Pandemie-bedingten Hochphase mit sinkendem Wachstum zu kämpfen hat. Seit 2022 haben mehr als 33.000 Mitarbeiter weltweit ihre Jobs verloren, darunter fast 15.000 im Jahr 2024. Zu den betroffenen Unternehmen gehören große Publisher wie Take-Two, Electronic Arts und Ubisoft.
Trotz der Marktschwäche könnte GTA VI zum Gamechanger werden. Yoshio Osaki, CEO von IDG Consulting, sieht darin „einen der größten Entertainment-Launches aller Zeiten“. Bereits der Trailer von Dezember 2023 erreichte über 225 Millionen Aufrufe auf YouTube. Doch auch abseits des Hypes bleibt die Branche skeptisch. Matthew Ball, Technologieinvestor und Autor, merkt an, dass die Zahl der Spieler stagniert, während Videoplattformen wie TikTok wertvolle Spielzeit abziehen.
Die Produktionskosten des Spiels werden auf bis zu 2 Milliarden US-Dollar geschätzt, einschließlich geplanter Content-Updates. Take-Two-CEO Strauss Zelnick zeigt sich dennoch optimistisch: „Rockstar Games hat die technischen Grundlagen massiv verbessert. Solche Herausforderungen wie beim Start von GTA Online vor acht Jahren erwarten wir nicht mehr.“
Im Gegensatz zu jährlichen Veröffentlichungen wie Call of Duty oder EA Sports FC bleibt GTA mit seinen langen Entwicklungszyklen ein Ausnahmephänomen. Nicholas Lovell, Spieleberater, beschreibt es als „das letzte Hurra einer solchen Geschäftsstrategie“. Ob es tatsächlich den Wendepunkt in der kriselnden Spieleindustrie markiert, wird sich zeigen.