Die Aktien von ASML stiegen am Mittwoch um 5,5 Prozent, nachdem der niederländische Halbleiterhersteller DeepSeek als „gute Nachricht“ für die Branche bezeichnete. Nvidia hingegen verlor in New York 4,8 Prozent, obwohl sich der Chipsektor in Europa und Asien nach starken Quartalszahlen von ASML stabilisierte.
Die Unsicherheit über die Marktfolgen von DeepSeek belastet weiterhin US-Technologieaktien. Die plötzliche Einführung eines günstigen AI-Modells durch das chinesische Start-up könnte das Preisgefüge und die Marktbewertungen der großen US-Technologiekonzerne unter Druck setzen, warnen Analysten. Die Deutsche Bank erwartet eine anhaltende Volatilität, da Marktteilnehmer ihre Gewinnerwartungen für Unternehmen entlang der AI-Wertschöpfungskette neu bewerten.
Trotz der wiedererstarkten Privatanlegerkäufe, die in dieser Woche mehr als 900 Millionen Dollar in Nvidia-Aktien investierten, verlor der S&P 500 am Mittwoch 0,3 Prozent, der Nasdaq Composite gab 0,6 Prozent nach.
ASML-Chef Christophe Fouquet sieht die Entwicklungen rund um DeepSeek jedoch als positives Signal: „Für AI braucht es große Fortschritte bei Kosten und Energieverbrauch. Jeder, der diese senken kann, trägt zur weiteren Verbreitung von AI bei – und damit auch zur Nachfrage nach Chips.“
Der Markt reagierte darauf mit Kursgewinnen bei europäischen Halbleiterwerten. ASM legte um 3,5 Prozent zu, der europäische Stoxx 600 Technologieindex gewann 2,4 Prozent. Die japanischen Chipwerte folgten dem Aufwärtstrend: Advantest stieg um 4,4 Prozent, Tokyo Electron um 2,3 Prozent, und SoftBank gewann 2,4 Prozent.
Analysten warnen jedoch, dass der Schock von Montag keine einmalige Episode gewesen sein könnte. ASML-CEO Fouquet rechnet mit weiteren Marktdynamiken: „Die AI-Branche bietet enorme Chancen, aber auch intensive Konkurrenz. Wer 2030 Marktführer sein wird, ist heute noch nicht absehbar.“