Technology

Apple passt App-Store-Regeln erneut an, um EU-Vorgaben zu erfüllen

Apple hat erneut seine App-Store-Regeln in der EU angepasst, um den Anforderungen des Digital Markets Act gerecht zu werden.

Eulerpool News 9. Aug. 2024, 09:11

Apple hat am Donnerstag weitere Anpassungen seiner App-Store-Regeln in der EU angekündigt, um möglichen Milliardenstrafen im Rahmen der neuen, strengen Gesetzgebung zur Begrenzung der Macht großer Technologieunternehmen zu entgehen.

Diese Änderungen, die im Herbst mit einem Software-Update umgesetzt werden sollen, markieren bereits das vierte Mal, dass der iPhone-Hersteller seine Geschäftsbedingungen in der EU anpasst, um den Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) zu entsprechen. Der DMA zwingt Apple, das iPhone für alternative App-Stores und Zahlungssysteme zu öffnen.

Zu den angekündigten Maßnahmen gehört eine neue Gebührenstruktur sowie gelockerte Regeln, die Entwicklern erlauben, innerhalb ihrer Apps einfacher Links zu externen Kaufmöglichkeiten anzuzeigen. Diese Anpassungen sollen es Entwicklern ermöglichen, Nutzer direkter auf ihre eigenen Websites zu lenken, wo Käufe möglicherweise profitabler für Entwickler und günstiger für Verbraucher sind, da die üblichen App-Store-Gebühren von Apple nicht anfallen.

Ein Sprecher der Europäischen Kommission bestätigte, dass die Änderungen von Apple zur Kenntnis genommen wurden und dass man diese im Hinblick auf die Einhaltung des DMA sowie die Rückmeldungen aus dem Markt, insbesondere von Entwicklern, bewerten werde.

Spotify, ein langjähriger Kritiker der App-Store-Politik von Apple, bezeichnete die Änderungen als „bewusst verwirrend“ und warf Apple vor, die Anforderungen des DMA „offensichtlich zu ignorieren“. Die Lobbygruppe „Coalition for App Fairness“ kritisierte die Maßnahmen ebenfalls und sprach von einem „weiteren dreisten Versuch von Apple, seine Marktmacht zu bewahren“.

Sollte Apple nicht den Anforderungen des DMA nachkommen, drohen dem Unternehmen hohe Geldstrafen von bis zu 10 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes, was bei Apple potenziell in die Milliarden gehen könnte.

Ein Apple-Sprecher erklärte, dass das Update entwickelt wurde, um auf die vorläufigen Ergebnisse der EU vom Juni einzugehen, in denen die Regulierungsbehörden gewarnt hatten, dass Apples Geschäftsbedingungen es Entwicklern erschweren könnten, Nutzer aus dem App Store herauszuführen.

In einem Blogbeitrag kündigte Apple an, dass die neuen Geschäftsbedingungen Entwicklern mehr Freiheiten bei der Gestaltung von Werbeaktionen und Angeboten innerhalb ihrer Apps geben würden. Die angepasste Gebührenstruktur zielt darauf ab, die Bedenken der EU zu adressieren, dass Apple möglicherweise überhöhte Gebühren für Entwickler verlangt, die neue Kunden über den App Store gewinnen, aber digitale Güter außerhalb davon verkaufen.

Apples „Steering“-Bedingungen sollen für alle EU-Entwickler gelten, unabhängig davon, ob sie alternative Stores und Zahlungsoptionen nutzen oder im Apple-Ökosystem bleiben. Entwickler, die weiterhin den App Store von Apple nutzen, unterliegen den Standardprovisionsgebühren von 15 bis 30 Prozent auf digitale Käufe. Kritiker werfen Apple vor, seine strikte Kontrolle über das Ökosystem sei missbräuchlich.

Die EU hat darüber hinaus eine separate Untersuchung zu Apples „Core Technology Fee“ von 0,50 Euro pro Download einer neuen App über alternative Stores eröffnet. Diese Gebühr wurde durch die jüngsten Änderungen nicht abgeschafft. Die EU hat ihre Untersuchung dazu noch nicht abgeschlossen.

Apple verteidigt seine Regeln mit dem Argument, dass sie eine sichere und geschützte Plattform für Nutzer gewährleisten, und kritisiert den DMA dafür, dass er die Datenschutz- und Sicherheitsvorkehrungen unterminiere.

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