Der US-Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz schließt sein Londoner Büro und reduziert seine Investitionen im Vereinigten Königreich, um sich nach der Wahl von Donald Trump verstärkt auf den heimischen Kryptowährungsmarkt zu konzentrieren.
Das Unternehmen hatte 2023 mit großem Aufsehen seine erste Niederlassung außerhalb der USA eröffnet, um von Londons wachsender Krypto-Industrie zu profitieren – ein Schritt, der damals als Reaktion auf die verschärften Regulierungen in den USA gewertet wurde.
Am Freitag berichtete die Financial Times, dass Andreessen Horowitz britischen Unternehmern und politischen Entscheidungsträgern signalisiert habe, weniger Zeit und Kapital in das Land zu investieren. Kurz darauf kündigte Anthony Albanese, Managing Director und zuständig für Krypto-Investitionen, offiziell an, das Londoner Büro zu schließen.
„Wir sind begeistert vom wachsenden Interesse an Krypto in Großbritannien und den positiven politischen Entwicklungen“, schrieb Albanese auf X. „Dennoch haben wir beschlossen, uns auf die USA zu konzentrieren, da die neue Regierung starke politische Impulse setzt. Wir werden weiterhin weltweit in talentierte Unternehmer investieren, auch in Großbritannien.“
Die Entscheidung folgt auf einen kürzlich von Trump unterzeichneten Erlass zur Förderung von Kryptowährungen in den USA. Seit seiner Wahl sind die Preise für digitale Währungen wie Bitcoin stark gestiegen, da Investoren von einer lockereren Regulierung ausgehen.
Die Expansion nach London galt als strategischer Schritt, um das internationale Portfolio von Andreessen Horowitz zu erweitern. Bei der Eröffnung der Niederlassung zeigte sich der damalige Premierminister Rishi Sunak „begeistert“ und wertete den Schritt als Beweis für das starke Geschäftsumfeld des Landes.
Sriram Krishnan, der ursprünglich die Leitung des Londoner Büros übernehmen sollte, zog sich jedoch bereits im vergangenen Jahr zurück und wechselte kürzlich in die Trump-Administration.
Firmengründer Marc Andreessen und Ben Horowitz haben sich zunehmend als Unterstützer von Trump positioniert und beraten ihn in Technologiefragen.
Ein britischer Regierungsvertreter kommentierte die Schließung des Büros mit den Worten: „Sie waren eigentlich nie wirklich hier.“