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Trump trifft Nvidia-CEO Huang – US verschärft Fokus auf Chinas KI-Fortschritte

Trumps Treffen mit Nvidia-CEO Huang unterstreicht die wachsende US-Besorgnis über Chinas KI-Fortschritte und mögliche Exportumgehungen.

Eulerpool News 3. Feb. 2025, 12:36

Nvidia-Chef Jensen Huang hat am Freitag im Weißen Haus mit US-Präsident Donald Trump über die Zukunft der Künstlichen Intelligenz und die Halbleiterindustrie gesprochen. Das Treffen, das bereits vor der Bekanntgabe von DeepSeeks bahnbrechendem KI-Modell angesetzt wurde, wirft dennoch ein Schlaglicht auf die wachsende Nervosität Washingtons über Chinas technologische Fortschritte.

Die Veröffentlichung von DeepSeeks neuem KI-Modell Anfang der Woche hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Das chinesische Start-up behauptet, eine konkurrenzfähige KI mit nur einem Bruchteil der Rechenleistung von US-Firmen wie OpenAI oder xAI entwickelt zu haben. Der Markt reagierte umgehend: Nvidia, bislang einer der größten Profiteure des KI-Booms, verlor an einem einzigen Tag fast 600 Milliarden Dollar an Börsenwert.

Trump nutzte das Treffen mit Huang, um seine wirtschaftspolitische Linie zu bekräftigen. Gegenüber Reportern bezeichnete er Huang als „großartigen Gentleman“ und kündigte an, dass die USA Zölle auf Computerchips erheben würden. Ob dies konkret Thema des Gesprächs war, blieb offen. Am selben Tag hatte Trump allerdings bereits ein umfassendes Paket angekündigt, das neue Handelsbeschränkungen für die wichtigsten Wirtschaftspartner der USA vorsieht.

Während Nvidia öffentlich betonte, man habe mit Trump über „Halbleiter und KI-Politik“ gesprochen, wächst in Washington der Druck, die Exportkontrollen weiter zu verschärfen. Besonders im Fokus steht die Frage, wie DeepSeek seine Nvidia-Chips beschaffen konnte. Die US-Regierung untersucht derzeit, ob die in Singapur ansässige Nvidia-Tochter ein Umgehungspunkt für US-Exportbeschränkungen war. Singapur wies entsprechende Spekulationen zurück und betonte, man arbeite eng mit den amerikanischen Behörden zusammen.

Seit 2022 hat die US-Regierung die Beschränkungen für den Export leistungsfähiger KI-Chips nach China sukzessive ausgeweitet. Nvidia hat daraufhin angepasste Versionen seiner Prozessoren für den chinesischen Markt entwickelt, konnte in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres dennoch 11,6 Milliarden Dollar Umsatz mit chinesischen Kunden erzielen. Das Unternehmen warnt seit Langem davor, dass schärfere Exportkontrollen Chinas Halbleiterindustrie langfristig stärken könnten, anstatt sie zu schwächen.

DeepSeek gibt an, sein KI-Modell mit lediglich 2.000 Nvidia-Grafikprozessoren trainiert zu haben – für einen Bruchteil der Kosten westlicher Konkurrenten. Analysten von SemiAnalysis schätzen jedoch, dass DeepSeek und die mit ihm verbundene Investmentfirma High-Flyer insgesamt Zugriff auf rund 60.000 Nvidia-Chips haben und bisher über 500 Millionen Dollar für Hardware ausgegeben haben.

Die geopolitische Dimension der technologischen Rivalität wird in den USA zunehmend zu einem politischen Thema. Der republikanische Senator Josh Hawley hat bereits ein Gesetz eingebracht, das den Export von KI-Technologie nach China vollständig verbieten soll. In einem Schreiben an den Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz forderten führende Abgeordnete eine „häufige und konsequente Aktualisierung der Exportkontrollen“.

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