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Teilerfolg gegen EU-Regulierung: Apple- und Microsoft-Aktien trotzdem auf Talfahrt

Tech-Giganten Apple und Microsoft landen Schlag gegen EU-Kommission: Teilerfolg im Rechtsstreit erzielt.

Eulerpool News 14. Feb. 2024, 12:00

pple und Microsoft können einen ersten Sieg gegen die EU-Kommission verbuchen. Die Regulierungsbehörde hat entschieden, dass Apple seinen SMS-Ersatz iMessage nicht für konkurrierende Chatdienste öffnen muss. Nach einer intensiven Untersuchung kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass iMessage nicht unter die strengen Regeln des neuen DMA-Gesetzes der EU fällt.

Auch für drei Dienste von Microsoft - die Suchmaschine Bing, den Browser Edge und den Werbedienst Microsoft Advertising - gelten nicht die selben Regeln. Die Regulierungsbehörde gab jedoch bekannt, dass sie die Entwicklungen auf dem Markt für diese Dienste weiterhin beobachten werde.

Die EU-Kommission versucht seit geraumer Zeit, die Marktmacht der Tech-Riesen einzuschränken, zu denen auch Amazon und Meta (die Muttergesellschaft von Facebook, WhatsApp und Instagram) gehören. Sie werden auch als "Gatekeeper" bezeichnet, da sie als Vermittler zwischen einer Vielzahl von Anbietern und Nutzern agieren.

Für sie gelten in der EU strikte Verbote und Vorschriften gemäß dem DMA-Gesetz. Dazu gehört auch die Anforderung, dass große Chatdienste für die Zusammenarbeit mit kleineren Messaging-Anbietern öffnen müssen.

Im Falle von Meta unterliegen gleich zwei Angebote den DMA-Regeln: WhatsApp und Messenger. Die Vorgabe für Gruppenchats soll jedoch erst in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Bei Verstößen drohen drastische Geldstrafen und in einigen Fällen sogar die Aufspaltung des Unternehmens.

Die Vorgabe zur Öffnung der Messaging-Angebote war in der Vergangenheit äußerst umstritten. Die meisten Dienste nutzen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was bedeutet, dass Nachrichten und Dateien nur für die beteiligten Nutzer lesbar sind und der Anbieter keinen Zugriff darauf hat. Einige Dienste warnten, dass eine Öffnung dieser Verschlüsselung die Sicherheit der Nutzer gefährden könnte.

Apple bietet iMessage ausschließlich auf seinen eigenen Geräten an und argumentiert dabei auch mit dem Schutz der Privatsphäre der Nutzer. Nachrichten, die über iMessage versandt werden, werden in der App mit blauen Sprechblasen angezeigt. Alles, was von außerhalb kommt, ist grün - und kann beispielsweise nicht in Gruppen-Chats verwendet werden.

Insbesondere in den USA, wo iPhones noch stärker verbreitet sind als in Europa, sehen Konkurrenten von Apples Android-Betriebssystem dies als Wettbewerbsnachteil an. In den USA hat Apple erst kürzlich Versuche des Unternehmens Beeper unterbunden, über Umwege Nachrichten von Android-Geräten in iMessage zu importieren.

Apple hat jedoch angekündigt, in Zukunft den RCS-Standard für Nachrichten zu unterstützen, wobei diese weiterhin grün angezeigt werden.

Der DMA-Gesetz soll dazu dienen, die Marktmacht der Internet-Riesen einzuschränken, für fairen Wettbewerb zu sorgen und Verbrauchern mehr Auswahl bei Online-Angeboten zu bieten. Unternehmen unterliegen dem DMA, wenn sie einen Jahresumsatz von mindestens 7,5 Milliarden Euro oder eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 75 Milliarden Euro haben.

Darüber hinaus müssen sie einen "zentralen Plattformdienst" mit mindestens 45 Millionen aktiven Nutzern in der EU und 10.000 aktiven gewerblichen Nutzern pro Monat betreiben.

Die Aktienkurse an der NASDAQ sind trotz des Erfolgs gesunken: Die Aktien von Apple verloren zwischenzeitlich 1,85 Prozent und lagen bei 183,69 US-Dollar, während die Microsoft-Aktien um 2,46 Prozent auf 405,04 US-Dollar fielen.

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