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Kostensteigerung erwartet für Atommülllager in Salzgitter
Die Einlagerung schwach und mittelradioaktiver Abfälle im Schacht Konrad verzögert sich und führt zu erheblichen Mehrkosten.

Schacht Konrad, das erste genehmigte Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Deutschland, steht vor neuen Herausforderungen. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) gibt bekannt, dass das Projekt deutlich teurer wird als bisher angenommen. Laut aktuellen Berechnungen werden weitere 2,64 Milliarden Euro benötigt, um das Endlager fertigzustellen. Damit erhöht sich die Gesamtkostenschätzung auf insgesamt5,5 Milliarden Euro, verglichen mit denursprünglich kalkulierten 4,6 Milliarden Euro.
Im Schacht Konrad, einem stillgelegten Bergwerk in Salzgitter, sollen bis zu 303.000 Kubikmeter an schwach- und mittelradioaktiven Abfällen eingelagert werden. Die Verzögerungen im Zeitplan sowie gestiegene Kosten aufgrund von Inflation und Materiallieferproblemen sind laut BGE die Hauptgründe für die ansteigenden Kosten. Bereits Mitte des Jahres hatte die BGE darüber informiert, dass die Fertigstellung bis 2027 nicht mehr realistisch ist, da es Verzögerungen von etwa zwei Jahren gibt.
Die aktuellen Entwicklungen werfen jedoch auch größere Fragen auf. Deutschland ist schon seit Jahren auf der Suche nach Endlagern für seinen Atommüll. Doch selbst nach Fertigstellung von Schacht Konrad wird es wohl nicht ausreichen. Für hoch radioaktiven Atommüll gibt es noch gar kein Endlager und der Zeitplan für die Suche nach einem geeigneten Standort bis 2031 wird voraussichtlich nicht eingehalten werden können.
Kritiker fordern angesichts der neuen Entwicklungen eine Neubewertung des Projekts nach heutigen Sicherheitsanforderungen sowie einen sofortigen Baustopp des Endlagers. Eine Entscheidung darüber könnte noch in diesem Jahr fallen. Für Schacht Konrad in Salzgitter fordern Kritiker eine Neubewertung des Projekts nach heutigen Sicherheitsanforderungen sowie den unverzüglichen Baustopp des Endlagers. Eine Entscheidung dazu könnte noch in diesem Jahr fallen.
Trotz der Herausforderungen bleibt Schacht Konrad vorerst das einzige genehmigte Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Deutschland. Doch die aktuellen Entwicklungen werfen die wichtige Frage auf, wie das Land langfristig mit Atommüll umgehen wird und ob es auf lange Sicht ausreichend Endlagern geben wird, um die gefährlichen Abfälle zu lagern.