Mögliche Fälschungen des Diabetesmedikaments "Ozempic" sorgen derzeit für Beschäftigung bei Behörden und Staatsanwaltschaft. Am Freitag gab das Regierungspräsidium Freiburg bekannt, dass aufgrund von Hinweisen in Zusammenarbeit mit der Polizei Kontrollen durchgeführt wurden.
Dabei hat sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um gefälschte Präparate handelt. Die Staatsanwaltschaft Lörrach wurde darüber informiert und es wurden Waremengen sichergestellt.
Bereits am Donnerstagabend hat das Regierungspräsidium eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es heißt, dass von den Fälschungen "erhebliche Gesundheitsgefahren" ausgehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die gefälschten Packungen bereits in Deutschland vertrieben wurden.
Die sichergestellten Präparate werden derzeit analysiert und die Ergebnisse sollen in den kommenden Tagen vorliegen. Auf Nachfrage sagte die Zweigstelle Lörrach der Staatsanwaltschaft Freiburg, dass aufgrund der laufenden Ermittlungen derzeit keine weiteren Informationen preisgegeben werden können.
"Ozempic" ist ein Diabetesmedikament der Firma Novo Nordisk, welches auf dem Wirkstoff Semaglutid basiert. Es ist in Deutschland zugelassen, kann allerdings auch als Abnehmmittel bei stark Übergewichtigen eingesetzt werden. Seit letztem Sommer können Ärzte in Deutschland auch das Medikament "Wegovy" mit dem Wirkstoff Semaglutid von Novo Nordisk verschreiben.
Der Wirkstoff ist auch deshalb bekannt, weil einige Prominente damit angeblich abgenommen haben.
Das Regierungspräsidium steht in engem Austausch mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dem dänischen Hersteller Novo Nordisk und weiteren Arzneimittelbehörden in verschiedenen Ländern. Es gibt Hinweise darauf, dass die Lieferkette auch diese Länder betrifft. Falls gefälschte Medikamente entdeckt werden, müssen diese in eine Apotheke gebracht werden, so das Regierungspräsidium.
Die Originalpräparate von Novo Nordisk sind nicht gefährlich und können leicht von den Fälschungen optisch unterschieden werden, wie Fotos zeigen. "Ozempic" wird unter die Haut gespritzt und die Fälschung ist an einem grauen drehbaren Ring im hinteren Bereich und einem blauen Injektionsknopf am Ende zu erkennen. Die Originalspritze besitzt diese Merkmale in hellblau bzw. grau.
In Deutschland ist die Überwachung des Arzneimittelverkehrs Sache der zuständigen Behörden der Bundesländer. Sie können deutschlandweit Warnungen vor gefälschten Medikamenten aussprechen. Die Aktie von Novo Nordisk stieg in Kopenhagen um 1,49 Prozent und schloss bei 645,30 DKK.