Gesundheitssektor proklamiert: KI-Revolution steht bevor

Beim jährlichen Treffen der Gesundheitsbranche in San Francisco wetteifern verschiedene Konzerne, darunter auch die Tech-Giganten Nvidia und Google, mit neuen Initiativen im Bereich Künstliche Intelligenz.

15.1.2024, 12:00
Eulerpool News 15. Jan. 2024, 12:00

Auf dem jährlichen Treffen der Gesundheitsbranche in San Francisco war die Begeisterung für künstliche Intelligenz (KI) spürbar. Die Tech-Giganten Nvidia und Google präsentierten ihre neuesten KI-Initiativen, während Paul Hudson, CEO des französischen Pharmakonzerns Sanofi, von der wachsenden Bedeutung von KI in der Medikamentenentwicklung schwärmte. KI ist mittlerweile in der Lage, wichtige Entscheidungen in der Forschung zu übernehmen und treibt die Branche zu schnelleren und innovativeren Lösungen an.

Bei Sanofi spielt KI bereits eine zentrale Rolle bei Entwicklungsentscheidungen. Laut Hudsons bilden KI und Daten das Zentrum ihrer Entscheidungsprozesse und werden von mehr als 11.000 Mitarbeitenden genutzt. Diese Strategie ist durch den Erfolg von KI-Produkten wie dem Textroboter ChatGPT von Microsoft-Partner OpenAI motiviert.

Laut McKinsey Global Institute könnte KI eine zusätzliche Wertschöpfung von bis zu 110 Milliarden Dollar für die Pharma- und Medizintechnikbranche generieren. Besonders in der Frühphase der Medikamentenentwicklung liegt das Potenzial bei bis zu 28 Milliarden Dollar. KI-Modelle können dabei helfen, große Datenmengen gezielt zu durchsuchen, Informationen besser zu erfassen und Schlüsse zu ziehen. Auch in Bereichen wie der klinischen Forschung und der Kommerzialisierung wird von schnelleren Prozessen ausgegangen.

Um dieses Potenzial auszuschöpfen, setzen nun nahezu alle Unternehmen der Branche auf KI. Der CEO von Biontech, Uğur Şahin, gab bekannt, dass das Unternehmen für 549 Millionen Dollar den KI-Spezialisten InstaDeep übernommen hat, um zu einem KI-Konzern zu werden. Kimberly Powell, Chefin der Gesundheitssparte von Nvidia, war der Star der Veranstaltung. Ihr Unternehmen liefert nicht nur leistungsstarke Chips, sondern hat auch die passende Software entwickelt, um diese gezielt in der Gesundheitsbranche einzusetzen.

Laut Powell kann der Markt für Arzneimittelforschung von 250 Milliarden Dollar im Jahr durch KI und digitale Biologie komplett neu erfunden werden. KI-Modelle können bessere Wirkstoffe finden, Veränderungen in Zellen früher erkennen und die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen. Auch für Nvidia eröffnet sich dadurch ein riesiges Potenzial. Die Aktie des Unternehmens erreichte während Powells Vortrag ein neues Allzeithoch von 546 Dollar.

Auch Hersteller von Medizintechnik setzen verstärkt auf KI. GE Healthcare, ein führender Anbieter in diesem Bereich, ist bereits bei 58 von KI angetriebenen Produkten zugelassen. CEO Peter Arduini betonte die führende Rolle seines Unternehmens in der Integration von KI und verwies auf die deutlich verbesserten Ergebnisse bei Magnetresonanztomografie-Geräten.

Auch andere Unternehmen drängen in den Gesundheitsmarkt.

2018 konnte die KI-Firma DeepMind ein jahrzehntealtes Problem in der Biotechnologie lösen und hat nun die Tochterfirma Isomorphic Labs gegründet, um KI-Techniken in der Pharmaindustrie anzubieten. Der erste Durchbruch gelang durch Verträge mit den Pharmakonzernen Eli Lilly und Novartis über drei Milliarden Dollar. Auch andere Tech-Konzerne wie Amazon, Apple, Microsoft und Meta haben KI- und Gesundheitsinitiativen gestartet.

Die Zukunft der Gesundheitsbranche wird von KI geprägt sein, und Unternehmen, die diese Technologie nicht nutzen, werden bald hinter ihren Konkurrenten zurückbleiben. Das Jahrestreffen in San Francisco hat deutlich gemacht, dass KI bereits heute eine entscheidende Rolle in der Medikamentenentwicklung und im Gesundheitssektor spielt. Die Branche sollte sich auf eine spannende und transformative Zeit einstellen.

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