Stada plant milliardenschweren Börsengang – neue Führung an Bord

Stada plant einen milliardenschweren Börsengang, gestützt von Wachstum und neuer Führung, um langfristige Expansionsziele zu sichern.

12.1.2025, 19:15
Eulerpool News 12. Jan. 2025, 19:15

Der hessische Pharmakonzern Stada, bekannt für Erkältungsmittel wie Grippostad, bereitet sich auf einen milliardenschweren Börsengang vor. Laut Unternehmensangaben könnte der Gang aufs Frankfurter Parkett rund um Ostern 2025 erfolgen. Um die Rückkehr an die Börse optimal zu gestalten, wird die Führungsstruktur neu aufgestellt.
Der ehemalige Bayer-Manager Andreas Fibig, derzeit im Vorstand des dänischen Pharmariesen Novo Nordisk, soll unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender werden. Fibig bringt langjährige Erfahrung aus der Pharma- und Konsumgüterbranche mit. Die operative Leitung von Stada bleibt in den Händen von Peter Goldschmidt, der seit 2018 als CEO das Wachstum des Unternehmens vorantreibt.
Stada plant, die Unternehmensführung in einer börsennotierten Konzernholding nach niederländischem Recht zu bündeln, die weiterhin in Deutschland ansässig sein soll. Konkrete Entscheidungen sind laut Unternehmenskreisen noch nicht gefallen, verschiedene Optionen – darunter ein Börsengang – werden geprüft. Die bisherigen Eigentümer, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven, könnten durch den IPO Einnahmen zwischen einer und zwei Milliarden Euro generieren. Eine Aufnahme in den MDax gilt als mittelfristiges Ziel.
2023 erzielte Stada einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro, ein Plus von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das bereinigte EBITDA stieg um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. Wachstumstreiber waren Übernahmen sowie die Expansion in rezeptfreie Markenprodukte und Spezialpharmazeutika. Das Russlandgeschäft, das mehr als 15 Prozent des Umsatzes ausmachte, wurde abgespalten, um den Verkaufsplänen der Eigentümer nicht im Weg zu stehen. Trotz des Ukrainekriegs blieb Stada aus humanitären Gründen im russischen Markt aktiv.
Bain Capital und Cinven hatten Stada 2017 für 5,3 Milliarden Euro übernommen und anschließend von der Börse genommen. Ein Verkauf des Unternehmens an andere Investoren wurde geprüft, scheiterte jedoch an zu niedrigen Angeboten. Nun soll der IPO die nächste Wachstumsphase einleiten.

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