Porsche hat einen Rückgang der Auslieferungen an chinesische Kunden um mehr als ein Viertel bekannt gegeben. Die deutschen Sportwagenbauer lieferten im vergangenen Jahr 56.887 Fahrzeuge nach China, 28 Prozent weniger als 2023. Trotz Wachstum in anderen Regionen sanken die Gesamtlieferungen von Porsche um 3 Prozent auf 310.718 Fahrzeuge, wie das Unternehmen am Montag mitteilte.
Die rückläufigen Verkäufe in China treffen Porsche und seinen Mutterkonzern Volkswagen in einer kritischen Phase. VW kämpft mit schwacher Nachfrage in Europa und enttäuschenden Absätzen bei Elektrofahrzeugen, die von günstigeren chinesischen Modellen wie BYD, Xpeng und Geely unter Druck gesetzt werden. Chinas Automarkt wuchs 2024 insgesamt um 5,5 Prozent auf fast 23 Millionen Neufahrzeuge, doch VW konnte davon nicht profitieren. Die Auslieferungen der Kernmarke Volkswagen in China fielen um 8,3 Prozent, was VW auf „intensiven Wettbewerb“ zurückführte.
Der Absatzrückgang in China wirft auch ein Schlaglicht auf die Herausforderungen für Porsches Doppel-CEO Oliver Blume, der sowohl den Sportwagenhersteller als auch den VW-Konzern leitet. Intern gibt es Berichten zufolge Bedenken über die Entscheidung, eine vollelektrische Version des Macan-SUV einzuführen, während die Verbrenner-Variante in einigen Märkten bereits zurückgezogen wurde. Die Macan-Verkäufe sanken 2024 um 5 Prozent.
Angesichts der wachsenden Konkurrenz hat Porsche bekräftigt, sich nicht auf einen Preiskampf in China einzulassen. Das Unternehmen betonte, dass es weiterhin auf Margen statt auf bloße Verkaufszahlen setze und an seiner „wertbasierten Verkaufsstrategie“ festhalten werde.
Die Schwierigkeiten in China kommen zu einem Zeitpunkt, an dem VW-Anteilseigner zunehmend besorgt sind. Die Porsche-Piëch-Familie, die Mehrheitsaktionärin von VW, warnte im Dezember, sie könnte den Wert ihrer Beteiligung um bis zu 40 Prozent abschreiben – ein potenzieller Verlust von bis zu 20 Milliarden Euro.