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Japanische Tech-Aktien rutschen nach der Wall Street-Route aufgrund von DeepSeek-Befürchtungen ab
DeepSeeks Fortschritte und Nvidias Wertverlust lösen globale Marktbewegungen aus, während Zweifel an weiteren KI-Investitionen wachsen.

Die japanischen Märkte setzten am Dienstag ihren Rückgang fort, ausgelöst durch den historischen Wertverlust von Nvidia und die Sorgen über mögliche Auswirkungen der Fortschritte des chinesischen KI-Start-ups DeepSeek.
Der Nikkei 225 fiel in Tokio zeitweise um 1,7 Prozent und schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent. Besonders hart getroffen wurde SoftBank Group, deren Aktien um weitere 5,2 Prozent abrutschten, nachdem sie in dieser Woche bereits 12 Prozent verloren hatten. Der breitere Topix-Index zeigte sich stabil und schloss unverändert.
Nvidia verzeichnete am Montag einen historischen Wertverlust von 589 Milliarden USD, nachdem Bedenken aufkamen, dass DeepSeeks KI-Modell Investitionspläne in Milliardenhöhe für KI-Infrastruktur infrage stellt. Der Tech-lastige Nasdaq Composite sank um 3 Prozent, während der S&P 500 um 1,5 Prozent nachgab.
In Asien zeigten sich gemischte Reaktionen. Die Hongkonger Hang Seng-Benchmark legte 0,2 Prozent zu, gestützt von Kursgewinnen bei Tencent (+1,4 %), Alibaba (+1,2 %) und Baidu (+3,6 %). In Tokio gerieten jedoch Chiphersteller wie Advantest und Furukawa Electric massiv unter Druck und verloren 10 Prozent bzw. 7,5 Prozent.
SoftBank wurde durch den 10-prozentigen Einbruch der US-notierten Arm Holdings belastet, an der die Gruppe 88 Prozent hält. Analysten sehen den Wertverlust im Kontext von SoftBanks typischer Volatilität. „Es sieht schlimm aus, aber das ist typisch für SoftBank“, sagte Kirk Boodry von Astris Advisory und bewertet die Aktie weiterhin als „Kauf“.
Der Rückgang kommt kurz nach der Präsentation von Stargate, einem 100-Milliarden-Dollar-Joint-Venture von SoftBank, Oracle und OpenAI, das in den nächsten vier Jahren bis zu 500 Milliarden USD in Datenzentren investieren will.
Die Unsicherheit wirkte sich auch auf Rohstoffe aus. Kupfer fiel um 2 Prozent auf 9.088 USD pro Tonne, während Nickel um 0,7 Prozent auf 15.565 USD nachgab. Schwerindustriekonzerne wie Mitsubishi Heavy Industries und Hitachi, die von Investitionen in KI-Infrastruktur profitieren sollten, verzeichneten ebenfalls Kursverluste.
Analysten wie Chris Wood von Jefferies hinterfragen, ob die Fortschritte von DeepSeek das Ende des Investitionsbooms in KI signalisieren könnten. BNP Paribas-Investmentchef Prashant Bhavani sagte: „Wer im Bereich Tech-Hardware investiert ist, hat gestern stark gelitten. Diversifikation wird zunehmend wichtiger.“