Investmentbanken unter Druck: Hohe Erwartungen an M&A-Wachstum und teure Neueinstellungen

7.1.2025, 11:53

Investmentbanken setzen auf M&A-Erholung, um Rekordbewertungen und teure Neueinstellungen nach zweijähriger Flaute zu rechtfertigen.

Eulerpool News 7. Jan. 2025, 11:53

Die führenden unabhängigen Investmentbanken – Evercore, Lazard, PJT, Moelis, Perella Weinberg und Houlihan Lokey – stehen 2025 vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Nach einer zweijährigen Flaute erwarten Investoren ein starkes Comeback im M&A-Geschäft, das die jüngsten Rekordbewertungen und kostspieligen Neueinstellungen rechtfertigen soll.

Der Markt preist eine deutliche Belebung ein: Die Aktienkurse der genannten Boutiquen erreichten in den letzten Wochen neue Höchststände. Perella hat sich im vergangenen Jahr im Wert verdoppelt, während auch Großbanken wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase Kursgewinne verzeichneten. Laut Analyst Christian Bolu von Autonomous Research wird „ein allgemeiner Aufschwung in nahezu allen Bereichen des Investmentbankings“ erwartet – vorausgesetzt, es kommt zu keiner wirtschaftlichen Krise.

Boutiquen haben in den vergangenen zwei Jahren massiv Personal eingestellt, um für das erhoffte M&A-Wachstum gerüstet zu sein. Evercore und Moelis erhöhten die Zahl ihrer Managing Directors um jeweils über 25 %, während Jefferies diese um 46 % steigerte. Diese aggressiven Einstellungen trieben die Vergütungsquote – den Anteil der Einnahmen, der für Gehälter aufgewendet wird – bei führenden Investmentbanken im Schnitt um 10 Prozentpunkte nach oben.

Lazard wies 2024 eine Vergütungsquote von 66 % aus, strebt jedoch an, diese 2025 auf das historische Niveau von 60 % zu senken. „Wir glauben an das Wachstum und sind froh, dass wir investiert haben“, erklärte Evercores CFO Tim LaLonde.

Um Top-Banker anzulocken, zahlten Banken hohe Garantien – oft über 9 Millionen US-Dollar pro Jahr. Diese Investitionen müssen sich nun auszahlen, da die Garantieperioden vieler Neueinstellungen Anfang 2025 auslaufen. Ab diesem Zeitpunkt wird die Bezahlung an die tatsächlich generierten Einnahmen gekoppelt. „Alle müssen 2025 ihre Leistung unter Beweis stellen, um ihre Vergütung zu rechtfertigen“, sagte ein Senior-Banker.

Die Branche sieht sich jedoch mit einer begrenzten Anzahl an lukrativen Deals konfrontiert. „Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Abschlüssen. Eine Marktbereinigung ist unvermeidlich“, warnte ein erfahrener CEO. Dennoch bleibt die Strategie klar: Langfristiger Erfolg im Investmentbanking erfordert gezielte Investitionen in Talent – insbesondere im M&A-Geschäft, wie Kevin Mahoney von Christoph Zeiss Partners betonte.

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