Am Freitag setzte sich der Kurssturz an der Börse fort, wobei der Dax die Woche mit der schwächsten Kursentwicklung seit zwei Jahren beendete. Der deutsche Leitindex brach um 2,33 Prozent auf 17.661 Punkte ein und verzeichnete damit den größten Tagesverlust seit März 2023 sowie den tiefsten Stand seit April. Bereits am Donnerstag hatte der Dax mit einem Rückgang von 2,3 Prozent deutliche Verluste hinnehmen müssen. Der Wochenverlust von 4,1 Prozent ist der höchste seit zwei Jahren.
Auch die großen US-Indizes verzeichneten Verluste von bis zu 2,5 Prozent, und der EuroStoxx 50 fiel ebenfalls stark. Der VIX-Index, der die Volatilität des US-Aktienmarkts misst und als Angstbarometer der Wall Street gilt, stieg auf den höchsten Wert seit Oktober 2023.
Der schwache US-Arbeitsmarktbericht sorgte für zunehmende Rezessionsängste. Im Juli wurden nur 114.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen, deutlich weniger als die von Reuters befragten Volkswirte erwartet hatten. Zudem stieg die Arbeitslosenquote im Juli überraschend auf 4,3 Prozent. Ökonomen der Commerzbank erklärten, dies spreche dafür, dass sich die US-Notenbank künftig mehr auf das Beschäftigungsziel konzentrieren werde. Eine Zinssenkung im September erscheine nun wahrscheinlich, wobei die Frage lediglich noch sei, wie stark diese ausfallen werde.
Am Rohstoffmarkt gerieten die Ölpreise unter Druck, da Nachfragesorgen die Preise für Brent und WTI um bis zu 2,2 Prozent fallen ließen. Der US-Dollar verlor ebenfalls an Wert, wobei der Dollar-Index um 0,9 Prozent auf 103,41 Punkte sank.
Besonders Technologieunternehmen litten unter den schlechten Nachrichten. Die Intel-Aktie fiel an der Wall Street zeitweise um mehr als 28 Prozent, da Anleger angesichts geplanter Massenentlassungen und Dividendenstreichungen verunsichert waren. Die Kursgewinne im Techsektor, insbesondere im Bereich künstliche Intelligenz (KI), hatten die US-Börsen in den vergangenen Monaten von Rekord zu Rekord getrieben.
Auch Amazon enttäuschte die Anleger mit seinem Ausblick, was zu einem Kursrückgang von neun Prozent führte. Der schwächelnde Onlinehandel und die hohen Kosten für den Ausbau von Rechenkapazitäten für KI belasteten die Stimmung zusätzlich.