Green

Versicherungsbranche erwartet jährliche Verluste von 151 Mrd. USD durch Naturkatastrophen – Klimawandel und Urbanisierung als Treiber

Die Versicherungsbranche steht vor jährlichen Verlusten von durchschnittlich 151 Mrd. USD durch Naturkatastrophen, mit erheblichen zusätzlichen Risiken in besonders verlustreichen Jahren.

Eulerpool News 4. Sept. 2024, 12:12

Die weltweite Versicherungsbranche muss sich auf jährliche Verluste von 151 Mrd. USD durch Naturkatastrophen einstellen. Dies geht aus einer neuen Prognose von Verisk hervor, einem führenden Unternehmen im Bereich Risiko-Modellierung, dessen Modelle branchenweit von Versicherern und Rückversicherern genutzt werden. Besonders in verlustreichen Jahren könnten die Schäden deutlich darüber liegen, so Verisk.

Rob Newbold, ein Präsident bei Verisk, betonte, dass die vergangenen vier schwierigen Jahre für die Branche „nicht als Ausreißer betrachtet werden sollten“. Er erklärte, dass die Versicherungsbranche sich darauf vorbereiten müsse, solche hohen Verluste in den Griff zu bekommen, um ihre Solvenz nicht zu gefährden.

Laut Verisk liegt der erwartete durchschnittliche Verlust pro Jahr durch Naturkatastrophen bei einem neuen Höchstwert. Diese Schätzung umfasst auch Ernteverluste; ohne diese beträgt die Prognose 119 Mrd. USD.

Die Ursachen für den Anstieg der Verluste sind vielfältig. Verisk hebt insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels, das wachsende Risiko durch die zunehmende Bevölkerungsdichte in gefährdeten Gebieten sowie die steigenden Kosten für den Wiederaufbau hervor. Obwohl es schwierig ist, den Einfluss des Klimawandels in den globalen Verlustdaten klar zu erkennen, erwartet Verisk, dass dieser Faktor in den kommenden Jahrzehnten deutlich an Bedeutung gewinnen wird.

„Der Klimawandel betrifft alle atmosphärischen Risiken, einschließlich tropischer Wirbelstürme“, heißt es in dem Bericht von Verisk. Besonders deutlich sind die Auswirkungen jedoch bei Waldbränden, Überschwemmungen und schweren Gewittern, wobei die wissenschaftliche Grundlage für den Zusammenhang mit schweren Gewittern weniger gesichert ist.

Verisk arbeitet derzeit mit Wissenschaftlern zusammen, um die Ursachen für das Rekordjahr 2023 in Bezug auf schwere Gewitter in den USA besser zu verstehen. Dabei richtet sich das Augenmerk der Branche zunehmend auf sogenannte „sekundäre“ Risiken wie Stürme und Waldbrände. Diese haben zwar nicht die zerstörerische Kraft eines großen Hurrikans oder Erdbebens, doch ihr kumulierter Schaden stellt eine wachsende Herausforderung für die Versicherungsbranche dar.

Die besten Investoren analysieren mit Eulerpool
fair value · 20 million securities worldwide · 50 year history · 10 year estimates · leading business news

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser