RWE-Chef setzt auf Europäisierung

6.10.2023, 10:00

Der CEO von RWE, Markus Krebber, hat sich für eine stärkere Fokussierung auf europäische Lieferketten ausgesprochen

Eulerpool News 6. Okt. 2023, 10:00

Der Chef des Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, hat sich in einem Interview mit der "WirtschaftsWoche" für eine stärkere Fokussierung auf europäische Lieferketten ausgesprochen. Diese könnten sowohl das künftige Wachstum des Unternehmens beflügeln als auch die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung erhöhen.

Laut Krebber sollte darüber nachgedacht werden, wie das Wachstum hauptsächlich in gute Arbeitsplätze in Europa umgesetzt werden kann.

Als Lösung schlägt der Manager zwei Elemente vor: Zum einen sollten Anreize geschaffen werden, um Lieferketten in Europa aufzubauen. Dabei betont Krebber, dass dies keinesfalls alles über Nacht geschehen müsse, sondern dass es in Schritten umgesetzt werden könne. Zum anderen plädiert er für Steueranreize für Zulieferer, um deren Kapazitäten vor Ort zeitnah zu erweitern.

Krebber verweist dabei auch auf die Erfolge des Inflation Reduction Acts in den USA. "Wichtig ist, dass hier in Europa gehandelt wird", betont Krebber. "Gute Arbeitsplätze in modernen grünen Technologien stärken die Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung."

Auch für die Zukunft sieht er RWE weiterhin im europäischen Markt gut aufgestellt: "Wir fühlen uns in Deutschland und in Europa sehr wohl", betont er. Jedoch gebe es auch hier Unsicherheiten, wie beispielsweise Probleme in den Lieferketten oder sich ändernde regulatorische Rahmenbedingungen.

RWE möchte daher breit aufgestellt sein, sowohl in Bezug auf Technologien als auch auf Märkte. Die Aussicht auf eine stärkere Fokussierung auf europäische Lieferketten und das Wachstumspotential in Europa spiegelt sich auch an der Börse wider. Die RWE-Aktie verzeichnete im Handel an der XETRA zeitweise ein Plus von 1,07 Prozent auf 33,15 Euro.

Krebber betont auch, dass er nichts Problematisches darin sehe, dass ein deutsches Unternehmen auch im Ausland aktiv sei. Dabei verweist er auf die Internationalität des Unternehmens und die damit verbundenen Chancen. "Es ist wichtig, dass RWE auch international präsent ist", betont der RWE-Boss.

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