Economics
Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn: Erste Annäherung, aber noch keine Einigung
Tarifverhandlungen bei der Bahn: Annäherung in Frankfurt, aber EVG lehnt 4-Prozent-Angebot als unzureichend ab.

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben eine erste Annäherung gebracht. Die Bahn legte zum Verhandlungsauftakt in Frankfurt ein Angebot vor, das von der Gewerkschaft als unzureichend zurückgewiesen wurde, jedoch auch positive Elemente enthielt.
Die EVG lobte insbesondere, dass die Arbeitgeberseite auf die Forderung nach einem EVG-Zusatzgeld für Schichtarbeiter eingegangen sei. „Positiv bewerten wir, dass dabei auch auf unsere Forderung nach einem EVG-Zusatzgeld eingegangen wurde“, erklärte EVG-Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay. Gleichzeitig kritisierte sie jedoch das Angebot einer Tariferhöhung von vier Prozent über eine ungewöhnlich lange Laufzeit von 37 Monaten als unzureichend.
Die Bahn schlägt vor, die Gehälter in zwei Stufen um insgesamt vier Prozent zu erhöhen und zusätzlich für Schichtarbeiter ein Zusatzgeld von 2,6 Prozent anzubieten, das teilweise in freie Tage umgewandelt werden kann. Laut Personalvorstand Martin Seiler sei dies ein Zeichen des Entgegenkommens trotz begrenzter finanzieller Spielräume während der laufenden Sanierung des Konzerns.
Die EVG fordert jedoch eine Lohnerhöhung von 7,6 Prozent, hatte aber bislang keine konkrete Laufzeit vorgegeben. Die Gewerkschaft begründete die Dringlichkeit eines schnellen Abschlusses mit der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit im Hinblick auf eine neue Bundesregierung.
Obwohl die Gespräche noch nicht zu einem Abschluss geführt haben, müssen Fahrgäste zunächst keine Warnstreiks befürchten. Die Friedenspflicht gilt noch bis Ende März, beide Seiten streben jedoch eine Einigung bereits vorher an. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 4. Februar in Berlin angesetzt.