Die jüngsten Daten des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeichnen ein leicht verbessertes Bild des deutschen Arbeitsmarktes zum Ende des Jahres 2023. Demnach stieg das Arbeitsmarktbarometer im Dezember um 0,4 Punkte auf 99,9 Punkte. Obwohl dies ein erfreulicher Anstieg ist, bleibt der Wert knapp unter der neutralen Marke von 100.

Eine eindeutige Entwarnung für den Arbeitsmarkt ist dies also nicht.

"Die Arbeitsagenturen sehen derzeit kein einfaches Jahr für die Arbeitslosigkeit voraus, aber die drastischen Erwartungsrückgänge zum Jahresende haben sich nicht weiter fortgesetzt", erklärte Enzo Weber, Experte des IAB.

Damit verdeutlicht er, dass der Arbeitsmarkt nicht mehr der starke Wachstumsmotor vergangener Jahre ist. Dennoch zeigt er sich zuversichtlich für die Zukunft, betont Weber. Auch im Falle einer Wirtschaftskrise könne der Arbeitsmarkt nach wie vor Rückhalt bieten.

Auch in Europa verbessert sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt etwas. Das European Labour Market Barometer stieg zum ersten Mal seit sieben Monaten um 0,2 Punkte auf 99,2 Punkte. Dennoch liegt kein Land über der neutralen Marke von 100. "Die europäischen Arbeitsmarktdienstleister blicken noch immer verhalten auf die nächsten Monate, jedoch besteht die Hoffnung, dass die Talsohle überwunden ist", kommentiert Weber die Situation.

Die monatlichen Umfragen bei deutschen Arbeitsagenturen und europäischen Arbeitsverwaltungen dienen als Basis für die Arbeitsmarktbarometer. Ein Wert von 100 gilt dabei als neutraler Ausblick, während ein Wert unter 100 eine negative Entwicklung anzeigt.

Trotz der ermutigenden Zahlen bleibt die Einschätzung der Experten zurückhaltend. Es bleibt abzuwarten, ob die positiven Anzeichen auf dem Arbeitsmarkt auch in Zukunft anhalten werden. Die Unternehmen in Deutschland schaffen derzeit zwar wieder mehr Stellen, jedoch ist dies noch kein Zeichen für ausgelassene Euphorie.