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SEC hebt Krypto-Beschränkungen für Banken auf – Trump-Administration setzt neue Akzente
Die Aufhebung der SEC-Richtlinie ebnet Banken den Weg in den Kryptomarkt und signalisiert eine deutlich freundlichere Haltung der Trump-Regierung gegenüber digitalen Vermögenswerten.

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat ein Hindernis für Banken im Umgang mit Kryptowährungen beseitigt und damit den Weg für eine breitere Akzeptanz digitaler Vermögenswerte geebnet. Am Donnerstag hob die Behörde die umstrittene Richtlinie SAB 121 auf, die unter der Biden-Regierung eingeführt wurde und Finanzinstitute dazu verpflichtete, Kryptowährungen, die sie für Kunden halten, als Verbindlichkeiten in ihren Bilanzen auszuweisen.
Die Entscheidung signalisiert einen deutlichen Kurswechsel unter Präsident Donald Trump, der eine freundlichere Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten einnimmt und regulatorische Hürden abbaut. Der Schritt der SEC wird als bedeutender Schub für Banken und traditionelle Finanzdienstleister gewertet, die nun ohne erhebliche bilanzielle Belastungen in das Kryptogeschäft einsteigen können.
Mark Palmer, Analyst bei The Benchmark Company, erklärte, dass die frühere Regelung eine „strafende Struktur geschaffen hat, die US-Banken faktisch daran hinderte, Verwahrdienstleistungen für Bitcoin und andere Kryptowährungen anzubieten.“ Durch die Aufhebung dieser Richtlinie könnten traditionelle Banken nun ohne finanzielle Nachteile in den Kryptomarkt eintreten.
Noch vor der Entscheidung hatten große US-Banken ihr Interesse an der Ausweitung ihrer Krypto-Dienstleistungen bekundet. Charles Schwab-CEO Rick Wurster sagte in einer Analystenkonferenz, dass sein Unternehmen darauf warte, Spot-Kryptowährungen anzubieten, sobald die regulatorischen Rahmenbedingungen dies erlauben.
Die American Bankers Association und andere Branchenverbände hatten sich bereits im vergangenen Jahr gegen SAB 121 ausgesprochen und Präsident Biden aufgefordert, die Richtlinie zu widerrufen. Mit Unterstützung von Trumps Administration wird nun ein neuer Kurs eingeschlagen.
Zusätzlich zu den regulatorischen Änderungen hat Trump am Donnerstag eine präsidiale Anordnung unterzeichnet, die seine politischen Prioritäten im Bereich der Kryptowährungen umreißt. Sie verpflichtet hochrangige Regierungsbeamte, in den kommenden Monaten Vorschläge für gesetzliche und regulatorische Rahmenbedingungen vorzulegen.
Während Paul Atkins als designierter SEC-Vorsitzender noch auf seine Bestätigung durch den US-Senat wartet, haben die amtierenden Kommissare Mark Uyeda und Hester Peirce bereits eine krypto-freundlichere Agenda verfolgt. Die Einrichtung einer Taskforce zur Unterstützung digitaler Assets und die Aufhebung von SAB 121 gehören zu ihren ersten Maßnahmen.
Die Märkte reagierten positiv auf die Entscheidung: Der Bitcoin-Preis stieg am Freitag um 1,5 Prozent auf rund 105.800 US-Dollar und nähert sich seinem bisherigen Höchststand von 109.000 US-Dollar.