Sam Bankman-Fried gibt Fehler zu, bestreitet jedoch Betrugsvorwürfe

7.11.2023, 19:39

Der Gründer der insolventen Krypto-Börse FTX gestand vor Gericht Fehler ein, betonte jedoch, er habe niemanden betrogen

Eulerpool News 7. Nov. 2023, 19:39

Der Gründer der insolventen Kryptowährungsbörse FTX, Sam Bankman-Fried, hat vor Gericht seine Fehler im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Plattform eingeräumt.

"Ich erkenne an, dass viele Menschen dadurch verletzt wurden", sagte er bei seiner Zeugenaussage vor dem Bundesgericht in Manhattan. Trotzdem beteuerte er, niemanden betrogen zu haben. Er gestand ein, dass "eine Reihe kleinerer und größerer Fehler" gemacht wurden.

Seiner Ansicht nach sei der größte Fehler gewesen, kein eigenes Risikomanagement-Team eingesetzt zu haben. "Wir dachten, wir könnten das beste Produkt auf dem Markt entwickeln, aber im Grunde hat sich das Gegenteil herausgestellt."

Die Staatsanwaltschaft wirft Bankman-Fried vor, Kundengelder der FTX-Börse verwendet zu haben, um seinen Hedgefonds Alameda Research zu stützen, spekulative Investitionen zu tätigen und mehr als 100 Millionen US-Dollar an politische Kampagnen in den USA zu spenden.

Außerdem wird ihm vorgeworfen, die Kreditgeber von Alameda und die FTX-Investoren betrogen zu haben. Bankman-Fried erklärte sich in zwei Fällen von Betrug und fünf Fällen von Verschwörung für nicht schuldig.

Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass Bankman-Fried angeordnet habe, dass Alameda besondere Privilegien bei FTX erhält, wie z.B. eine Kreditlinie in Höhe von 65 Milliarden US-Dollar. Durch diese Privilegien habe Alameda ahnungslose Kunden der Börse ausgenutzt. Der Angeklagte bestritt diese Vorwürfe und erklärte, dass Alameda lediglich als "Market Maker" fungierte, um das Handelsvolumen von FTX zu erhöhen.

Daher sei es Alameda ermöglicht worden, sich Geld von der Börse zu leihen, um Geschäfte zu tätigen.

Bankman-Fried äußerte auch seine Besorgnis über eine mögliche "irrtümliche" Liquidation der Alameda-Aktiva, da dies für die Plattform "katastrophal" wäre. Deshalb habe er zwei Programmierer von FTX, Nishad Singh und Gary Wang, angewiesen, eine Funktion zu implementieren, um dies zu verhindern.

Der Gründer von FTX wurde im August verhaftet und steht im Verdacht, Zeugen beeinflusst zu haben. Drei seiner engsten Vertrauten bei FTX und Alameda haben bereits als Zeugen ausgesagt. Alle drei haben sich schuldig bekannt und sich bereit erklärt, mit der Staatsanwaltschaft zusammenzuarbeiten.

Sie gaben an, auf Anweisung von Bankman-Fried Finanzverbrechen begangen zu haben. Die Schlussplädoyers in dem Prozess und die Beratungen der Geschworenen werden voraussichtlich nächste Woche beginnen.

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