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US-Blacklist trifft Tencent und CATL – Reaktionen an den Märkten, begrenzte Folgen erwartet

US-Blacklist-Aufnahme von Tencent und CATL belastet Aktienkurse, doch wirtschaftliche Folgen bleiben wegen fehlender Sanktionen minimal.

Eulerpool News 8. Jan. 2025, 12:12

Die Entscheidung des US-Verteidigungsministeriums, Tencent und CATL wegen mutmaßlicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf eine Schwarze Liste zu setzen, führte am Dienstag zu Kursverlusten bei beiden Unternehmen. Tencent-Aktien fielen in Hongkong um mehr als 7 Prozent, während CATL ebenfalls Rückgänge verzeichnete. Die Aufnahme in die sogenannte „Chinese Military Companies“-Liste unterstreicht die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China, dürfte jedoch keine langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen haben.
Im Gegensatz zu anderen US-Sanktionslisten, wie etwa der „Entity List“ des Handelsministeriums, die Exporte von US-Technologie ohne spezielle Lizenzen einschränkt, zieht die Aufnahme auf die Militärliste keine unmittelbaren Sanktionen nach sich. Unternehmen wie Tencent und CATL können weiterhin uneingeschränkt international operieren.

Beide Firmen wiesen die Vorwürfe zurück und bezeichneten die Entscheidung als Irrtum. Während CATL überwiegend US-Kunden wie Tesla beliefert, macht der US-Markt weniger als zehn Prozent des Gesamtumsatzes aus. Auch bei Tencent, dessen Hauptumsätze außerhalb der USA generiert werden, dürfte der finanzielle Schaden überschaubar bleiben.
Die Kursverluste spiegeln vor allem die Sorge der Anleger wider, dass weitere geopolitische Spannungen zu neuen Restriktionen führen könnten. Ein ähnliches Beispiel lieferte 2021 der chinesische Smartphone-Hersteller Xiaomi. Dieser konnte seine Aufnahme in die Militärliste erfolgreich gerichtlich anfechten und wurde nach wenigen Monaten wieder entfernt. Xiaomis Aktien erholten sich daraufhin um etwa 30 Prozent.
Die zunehmende Stärke chinesischer Unternehmen in strategisch wichtigen Branchen wie Elektrobatterien und Schiffbau hat sie in den Fokus der US-Regulierungsbehörden gerückt. So stellten chinesische Schiffbauer im vergangenen Jahr fast drei Viertel aller globalen Neubestellungen. Doch wie bereits bei Xiaomi gezeigt, können derartige Blacklist-Einstufungen rechtlich angefochten werden.
Die Marktreaktionen verdeutlichen die Unsicherheit durch den geopolitischen Wettbewerb zwischen den USA und China. Dennoch dürfte der finanzielle Schaden für die betroffenen Unternehmen begrenzt bleiben.

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