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Toyota trotzt politischen Unsicherheiten und investiert Milliarden in US-Elektrofahrzeugproduktion
Toyota setzt auf Elektromobilität in den USA und hält trotz politischer Risiken an seiner Milliardeninvestition fest.

Toyota hat mit seinem neuen Batteriewerk in Greensboro, North Carolina, einen Meilenstein in der US-Elektrofahrzeugproduktion gesetzt. Mit einer Gesamtinvestition von 13,9 Milliarden Dollar bis zur Fertigstellung im nächsten Jahr ist dies das größte Engagement eines ausländischen Automobilherstellers in die US-Elektromobilität. Doch die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus und seine Kritik an Elektromobilitätsförderungen wirft einen Schatten auf diese Strategie.
Das Werk in North Carolina, das im ersten Quartal 2025 mit der Produktion von Batterien für Hybridfahrzeuge beginnt, ist zentral für Toyotas Plan, den US-Markt zu elektrifizieren. Bis Ende 2025 sollen Batterien für reine Elektrofahrzeuge (EVs) folgen, 2026 zudem Batterien für Plug-in-Hybride. Insgesamt sind 14 Produktionslinien geplant, die bis zu 5.000 Arbeitsplätze schaffen sollen.
Mit einem Marktanteil von knapp 60 Prozent bei Hybriden in den USA ist Toyota führend. Doch das Unternehmen hat beim Umstieg auf reine EVs gezögert, was durch strengere US-Umweltvorschriften der kommenden Dekade notwendig wird. Toyota plant, in den nächsten zwei Jahren bis zu sieben neue EV-Modelle auf den Markt zu bringen und ab 2026 in einem Werk in Kentucky erstmals EVs in den USA zu produzieren.
Getrieben wird diese Expansion von Präsident Bidens Inflation Reduction Act (IRA), der massive Steueranreize für saubere Technologien bietet. Toyota hat davon stärker profitiert als jedes andere Unternehmen. Allerdings hat Trump angekündigt, diese Subventionen abzuschaffen, obwohl sie Verbrauchern bis zu 7.500 Dollar Steuergutschriften pro Fahrzeug bringen. Dies könnte die ohnehin schwachen EV-Verkäufe in den USA weiter belasten, die derzeit weniger als 10 Prozent der Neuwagenverkäufe ausmachen.
Während neun der zehn am stärksten vom IRA profitierenden Bundesstaaten republikanisch geprägt sind, hat Trump signalisiert, weiterhin Arbeitsplätze im Fertigungssektor zu unterstützen. Experten warnen jedoch, dass eine Rücknahme der Umweltpolitik die Nachfrage nach EVs und erneuerbaren Energien bremsen könnte.
Die Entscheidung für North Carolina folgt einer jahrelangen Strategie des Bundesstaates, japanische Investitionen anzuziehen. Japan bleibt mit Investitionen von 783,2 Milliarden Dollar im Jahr 2023 der größte ausländische Investor in den USA. Mehr als 200 japanische Unternehmen beschäftigen in North Carolina über 30.000 Menschen.
Christopher Chung, CEO der staatlichen Economic Development Partnership of North Carolina, betont die Stabilität der Beziehungen: „Unternehmen würden solche langfristigen Investitionen nicht tätigen, wenn sie politische Risiken befürchteten.“ Auch Fujifilm investierte kürzlich 1,2 Milliarden Dollar in den Bundesstaat, unterstützt von der lokalen Regierung und einem qualifizierten Arbeitskräfteangebot.
Trotz politischer Unsicherheiten plant Toyota, an seiner Elektrifizierungsstrategie festzuhalten. Das Unternehmen hofft, von einer zunehmenden Abkopplung westlicher Lieferketten von China zu profitieren. Roy Cooper, Gouverneur von North Carolina, bleibt optimistisch: „Die Beziehungen zwischen den USA und Japan bleiben stark, unabhängig von den Wahlergebnissen.“