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Thames Water droht mit Gehaltserhöhungen: Konflikt um Bonusregelung verschärft sich
Thames Water warnt vor Gehaltserhöhungen als Reaktion auf geplante Bonusbeschränkungen und verschärft den Konflikt mit Ofwat.

Thames Water hat angekündigt, die Grundgehälter seiner Führungskräfte zu erhöhen, falls die britische Wasserregulierungsbehörde Ofwat Bonuszahlungen beschränkt. Das Unternehmen, das 16 Millionen Kunden in und um London versorgt, plant, die Wasserrechnungen in den kommenden fünf Jahren um ein Drittel zu steigern und gleichzeitig die Gehälter seiner Manager anzupassen.
In einem Bericht vom 3. Dezember an den Vorstand warnte Jon Haskins, Chief Risk and Compliance Officer von Thames Water, vor den Folgen der geplanten Bonusbeschränkungen. „Wenn Ofwat die Vorschläge umsetzt, wird es höchstwahrscheinlich notwendig sein, die Grundgehälter zu erhöhen, um den Verlust leistungsbezogener Vergütungen auszugleichen“, heißt es in dem Bericht.
Die britische Regierung will mit dem geplanten Wasser-(Sondermaßnahmen)-Gesetz die Bonuszahlungen von schlecht bewerteten Wasserversorgern einschränken. Die Regelung ermöglicht es Ofwat, Bonuszahlungen vollständig zu untersagen und Manager bei Verstößen strafrechtlich zu verfolgen.
Diese Ankündigung erfolgt, obwohl Ofwat Thames Water erlaubt hat, die durchschnittlichen Kundenrechnungen auf 588 Pfund jährlich zu erhöhen. Gleichzeitig kämpft das Unternehmen mit einem Schuldenberg von 19 Milliarden Pfund und einem schlechten Ruf wegen Umweltverschmutzung und Lecks.
Chris Weston, CEO von Thames Water, erhielt 2024 für drei Monate Arbeit einen Bonus von 195.000 Pfund. Seine Gesamtvergütung belief sich für diesen Zeitraum auf 437.000 Pfund. Im Gegensatz dazu verzichtete seine Vorgängerin Sarah Bentley in 2022–23 auf ihre Bonuszahlungen.
Seit der Privatisierung vor 34 Jahren haben die englischen Wasserunternehmen 83 Milliarden Pfund an Dividenden ausgeschüttet, während ihre Schulden auf über 74 Milliarden Pfund angewachsen sind. Kritiker werfen ihnen vor, Infrastrukturinvestitionen zugunsten von Dividendenzahlungen zu vernachlässigen, was zu Umweltproblemen und Versorgungsengpässen geführt habe.
Ofwat erklärte, man werde die im neuen Gesetz vorgesehenen Maßnahmen zur Regulierung der Managergehälter vorantreiben. Thames Water lehnte einen Kommentar ab, und auch das Umweltministerium reagierte nicht auf Anfragen.