Stellantis, einer der größten Autobauer weltweit, muss eine schwierige Entscheidung treffen. Das Werk im polnischen Bielsko Biala, das seit den 1970er-Jahren Fiat Motoren produziert, wird aufgrund von Effizienzmaßnahmen geschlossen. Dadurch werden 486 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren.
Nach Angaben der Vorsitzenden der Gewerkschaft Solidarnosc, Wanda Struzyk, sei die Entscheidung unumgänglich. Lokale Beobachter sehen jedoch den Verlust des traditionsreichen Werks als Ende einer Ära an. Das Fiat-Werk hatte maßgeblich zum Wachstum Polens auf dem europäischen und weltweiten Automarkt beigetragen.
In den anderen Werken von Stellantis in Polen werden noch zwei Modelle produziert, der Fiat 600 und der Jeep Avenger. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass bald ein weiteres Modell, ein sogenanntes b-suv, hinzukommt. Dies würde zu einer Diversifizierung der Produktion in Polen beitragen und die Wirtschaft des Landes stärken.
Die Schließung des Fiat-Werks hat auch Auswirkungen auf den Aktienkurs von Stellantis. An der Pariser Börse EURONEXT sinkt die Aktie zeitweise um 0,83 Prozent auf 20,33 Euro. Die Investoren reagieren damit auf die Kosten der Effizienzmaßnahmen, die Stellantis nun tragen muss.
Die Entscheidung von Stellantis ist ein harter Schlag für die Beschäftigten des Fiat-Werks in Bielsko Biala. Die Gewerkschaft und die Regierung werden versuchen, den betroffenen Mitarbeitern zu helfen und alternative Arbeitsplätze zu finden. Trotzdem bleibt die Schließung des traditionsreichen Werks ein trauriger Wendepunkt für die Automobilindustrie in Polen.