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Steigende Wartungsanforderungen belasten Fluggesellschaften: AerCap-Chef warnt vor anhaltenden Störungen
Höhere Wartungsanforderungen moderner Flugzeuge führen zu Versorgungsengpässen und könnten erneute Reiseunterbrechungen verursachen.

Airlines stehen vor langfristigen Herausforderungen durch zunehmende Wartungsbedarfe moderner Flugzeuge, erklärte Aengus Kelly, CEO von AerCap, dem weltweit größten Flugzeug- und Triebwerksleasingunternehmen. Die neuesten Modelle verbringen, so Kelly, „wahrscheinlich über viele Jahre hinweg mehr Zeit in Wartungshangars als ihre Vorgänger“.
Ursache der Probleme sei der technologische Fortschritt, insbesondere bei Kraftstoffeffizienz und innovativen Triebwerksdesigns. „Wäre die installierte Technologie weniger ehrgeizig und dafür langlebiger gewesen, hätten wir heute weniger Engpässe bei Ersatzteilen und Arbeitskräften“, sagte Kelly der Financial Times.
Diese Engpässe führten bereits 2024 zu erheblichen Reiseunterbrechungen, als Fluggesellschaften wie British Airways und Wizz Air Hunderte Flüge wegen ungeplanter Reparaturen streichen mussten. Rolls-Royce und RTX’s Pratt & Whitney-Triebwerke gehörten dabei zu den prominentesten Ursachen. Rolls-Royce investiert derzeit 1 Mrd. Pfund in die Verbesserung der Triebwerkshaltbarkeit.
Kelly betonte, dass Airlines angesichts der aktuellen Lage Reserveflugzeuge bereitstellen müssten, um Ausfälle zu kompensieren. Er warnte Airbus und Boeing zudem davor, bald eine neue Generation von Single-Aisle-Flugzeugen zu entwickeln. „Beheben Sie erst die Probleme bei den ausgelieferten Modellen“, so Kelly.
Die Problematik verschärfe auch den Teilemangel in der Neuproduktion: Wartungsbedarf an Flugzeugen aus 2020 könne Teile binden, die für neue Maschinen benötigt würden.