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Saudi Aramco setzt neue Maßstäbe: Rekorddividende von 100 Milliarden Dollar angekündigt
Trotz Rekordjahr 2022: Gewinnrückgang bei Ölriese Saudi Aramco sorgt für Aufsehen.

Aufregende Neuigkeiten für Investoren weltweit: Saudi-Aramco, der größte Öl- und Erdgaskonzern der Welt, wird im Jahr 2023 eine um 30 Prozent höhere Dividende an seine Aktionäre ausschütten. Das Unternehmen gab bekannt, dass insgesamt fast 98 Milliarden Dollar an die Anteilseigner fließen werden – ein bemerkenswerter Rekord. Der Großteil dieser Summe geht an das Land Saudi-Arabien, das sich mit 82 Prozent der Aktienanteile als Hauptaktionär des Konzerns behauptet. Weitere 16 Prozent gehören dem Pensionsfonds des Landes.
Trotz rückläufiger Ölpreise und sinkender Fördermengen konnte Saudi-Aramco seine Dividenden deutlich steigern. Im Vergleich zum Vorjahr, als der Gewinn von 161,1 auf 121,3 Milliarden Dollar sank, kletterten die Ausschüttungen um 30 Prozent. Diese bemerkenswerte Leistung ist laut Saudi-Aramco-Chef Amin Nasser auf die außerordentliche Widerstandskraft und Agilität des Unternehmens zurückzuführen.
In einer Pressemitteilung betonte Nasser, dass der erzielte Gewinn der zweithöchste in der Geschichte des Konzerns sei. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen habe Saudi-Aramco seine Stärke bewiesen und seine Dividenden gesteigert. Für das Land Saudi-Arabien sind diese Dividenden von großer Bedeutung, da sie eine wichtige Einnahmequelle und Teil des umfangreichen Modernisierungsprogramms des Kronprinzen Mohammed bin Salman sind, der darauf abzielt, die Abhängigkeit von Öleinnahmen zu verringern.
Dieses Programm beinhaltet Investitionen in zukunftsfähige Branchen, darunter auch Prestigeprojekte wie die Zukunftsstadt Neom und der Aufbau einer Fußballliga mit weltbekannten Stars wie Cristiano Ronaldo, Karim Benzema und Neymar. Allerdings machen sich die hohen Ausgaben und die sinkenden Öleinnahmen bereits im Staatshaushalt bemerkbar, der 2023 ein Defizit von 21,6 Milliarden Dollar aufwies. Eine ähnliche Defizitgröße wird auch für das Jahr 2024 erwartet, nachdem das Land im Jahr 2022 noch einen Überschuss von 27,7 Milliarden Dollar verzeichnete, als die Ölpreise aufgrund des Ukrainekriegs stark anstiegen.
Saudi-Arabien ist bekanntlich der größte Ölexporteur der Welt. Doch eine schwache Weltwirtschaft und steigende Zinsen führten im vergangenen Jahr zu einem Rückgang der Ölpreise. Um diese Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Ölförderkartell OPEC die Förderquoten reduziert. Daher exportierte Saudi-Aramco im Jahr 2023 Öl im Wert von 248 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von fast einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Gemäß der Ratingagentur Fitch benötigt Saudi-Arabien einen Ölpreis von mindestens 90 Dollar pro Barrel (Fass), um seine Ausgaben für den bis 2030 geplanten Entwicklungsplan zu decken. Derzeit kostet ein Barrel US-Öl WTI 78 Dollar und ein Barrel des hauptsächlich in der Nordsee geförderten Brent-Öls 82 Dollar. Trotz der Herausforderungen bleibt Saudi-Aramco ein führender Akteur auf dem globalen Energiemarkt und lässt seine Anleger auch weiterhin profitieren.