Der Fernsehsender Sat.1 hat entschieden, die neue Show des Komikers Luke Mockridge „Was ist in der Box?“ nicht wie geplant am 12. September auszustrahlen. Grund dafür sind hämische Bemerkungen des 35-jährigen Mockridge über Para-Sportler, die er in einem Podcast geäußert hatte. Diese Aussagen hatten für große Empörung gesorgt und stehen laut Sat.1 im Widerspruch zu den Werten des Senders.
„Die Aussagen zu behinderten Menschen und Para-Sportlern, über die sich viele Menschen zu Recht empören, passen nicht zu unseren Werten“, teilte ein Sprecher von Sat.1 mit. Mockridge habe zwar schnell erkannt, was er falsch gemacht habe, und sich öffentlich entschuldigt, doch der Sender entschloss sich, die Show vorerst nicht zu senden.
In dem Podcast „Die Deutschen“, der bereits Mitte August veröffentlicht wurde, hatte Mockridge über die Athletinnen und Athleten der Paralympischen Spiele in Paris gespottet. „Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken - und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen“, sagte er. Nach scharfer Kritik ruderte Mockridge zurück und entschuldigte sich öffentlich auf Instagram bei den betroffenen Sportlern.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) reagierte auf die Kommentare des Comedians und lud ihn ein, den Para-Sport live zu erleben. Mockridge nahm die Einladung an und erklärte, er freue sich darauf, aus diesem Perspektivwechsel zu lernen.
Prominente Sportlerinnen und Sportler wie die Rollstuhl-Athletin Kristina Vogel und Kugelstoß-Weltmeister Niko Kappel äußerten sich empört über die Aussagen des Comedians. „Solche herabwürdigenden Äußerungen sind absolut inakzeptabel und verdienen scharfe Verurteilung“, erklärte Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin, und forderte eine Entschuldigung von Mockridge.