J Sainsbury, der zweitgrößte britische Supermarktkonzern, streicht 3.000 Arbeitsplätze und treibt damit seine Kostensenkungsstrategie voran. Die Maßnahme erfolgt in Reaktion auf steigende Arbeitgeberabgaben, die von der neuen Labour-Regierung im Oktober-Budget eingeführt wurden.
Die geplanten Entlassungen entsprechen rund zwei Prozent der gesamten Belegschaft und betreffen insbesondere das mittlere und obere Management. Rund 20 Prozent der Führungspositionen sollen gestrichen werden. Zudem wird Sainsbury’s alle verbleibenden 61 Filialcafés schließen.
Das Unternehmen, das bereits im vergangenen Jahr angekündigt hatte, in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Pfund einsparen zu wollen, steht angesichts steigender Kosten und verschärfter steuerlicher Belastungen unter Druck.
Finanzministerin Rachel Reeves hatte im Oktober eine Erhöhung der Arbeitgeberabgaben um 1,2 Prozentpunkte auf 15 Prozent sowie eine Senkung der Einkommensgrenze für diese Abgaben angekündigt. Ab April sinkt die Grenze von 9.100 Pfund auf 5.000 Pfund. Hinzu kommt eine Erhöhung des Mindestlohns, die den finanziellen Druck auf Arbeitgeber weiter erhöht.
Laut Sainsbury’s belaufen sich die zusätzlichen Steuerbelastungen durch die neuen Maßnahmen auf rund 140 Millionen Pfund. Diese Entwicklung habe zu der Entscheidung beigetragen, die Unternehmensstruktur zu straffen und effizientere Entscheidungsprozesse zu schaffen, teilte der Konzern mit.
Konzernchef Simon Roberts erklärte, man müsse „harte Entscheidungen darüber treffen, wo investiert werden könne und wo effizientere Prozesse notwendig seien.“ Ziel sei es, eine leistungsfähigere und effektivere Unternehmensstruktur zu schaffen.
Auch der Einzelhandelsexperte Clive Black von Shore Capital sieht die Umstrukturierung als „notwendigen Schritt“ nach der Herbst-Budgeterhöhung, um langfristige Investitionen zu ermöglichen. „Solche Maßnahmen sind angesichts der erheblichen staatlich verursachten Kostensteigerungen unumgänglich“, so Black.