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Richemont überrascht mit starken Weihnachtsverkäufen – Luxusaktien legen zu
Richemont meldet ein starkes Umsatzwachstum, getrieben von der US-Nachfrage, und gibt Hoffnung für die Erholung der Luxusbranche.

Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hat mit einem überraschend starken Umsatzwachstum im vierten Quartal 2024 die Aktienkurse der Branche beflügelt. Angetrieben von hoher Nachfrage in den USA nach den Marken Cartier und Van Cleef & Arpels stiegen die Umsätze des Unternehmens um 10 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 1 Prozent gerechnet.
Die Schmuckdivision, das Kernstück von Richemonts Geschäft, erzielte einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Besonders die Regionen Amerika und Europa trugen mit zweistelligen Wachstumsraten maßgeblich zum Erfolg bei.
Die starken Quartalszahlen ließen Richemont-Aktien am Donnerstag um 16 Prozent steigen. Auch die Aktien der Konkurrenten LVMH, Hermès und Kering gewannen zwischen 5 und 9 Prozent hinzu.
Analyst Luca Solca von Bernstein kommentierte, die Ergebnisse hätten „die Erwartungen gesprengt“ und starteten die Berichtssaison der Luxusgüterbranche mit einem starken Signal. Die Ergebnisse von Richemont gelten als Frühindikator für die gesamte Branche, die sich nach einem schwierigen Jahresstart in 2024 zu stabilisieren scheint.
Während die Umsätze in den USA und Europa stark zulegten, blieb das Geschäft in China eine Belastung. In der Region Greater China fielen die Umsätze um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, verbesserten sich jedoch im Vergleich zu den vorangegangenen Quartalen. Die Uhren-Sparte, stark vom chinesischen Markt abhängig, verzeichnete einen Rückgang von 8 Prozent – weniger als die von Analysten erwarteten zweistelligen Verluste.
Trotz des anhaltenden Gegenwinds in China deutet Richemonts solide Performance darauf hin, dass die globale Luxusbranche das Schlimmste der Abschwächung überwunden haben könnte. HSBC-Analysten verwiesen auf die Erholung des amerikanischen Luxusmarkts seit den Wahlen im November 2024 und die Stabilisierung des chinesischen Konsums seit dem dritten Quartal.