Nach der Rüge der Finanzaufsicht Bafin wegen der IT-Probleme bei der Postbank hat Lars Stoy, der Leiter des deutschen Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank und der Postbank, Versäumnisse eingeräumt: „Da gibt es nichts zu beschönigen“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut einem Bericht.

Wegen der Kundenbeschwerden sei die Postbank im regelmäßigen Austausch mit der Aufsichtsbehörde. „Wir haben mit der Bafin einen detaillierten Maßnahmenplan vereinbart, um die Rückstände konsequent abzuarbeiten“, so Stoy weiter. Die Wirkung der Maßnahmen werde von der Finanzaufsicht kontrolliert.

Wegen der IT-Umstellung kam es nach Stoys Auskunft nicht zu besonders auffälligen Veränderungen bei den Kundenzahlen. Er schloss zudem nicht aus, dass Kunden für entstandene Probleme im Zuge der IT-Umstellung bei der Postbank entschädigt werden könnten.

„Das lässt sich nicht pauschalisieren, aber wir werden jeden Fall prüfen, ob es einen berechtigten Anspruch gegen die Bank gibt. Wo das der Fall ist, werden wir dafür geradestehen.“

Die Migration der Postbank IT auf die Systeme der Deutschen Bank war im Juli als abgeschlossen erklärt worden, danach gab es aber noch immer erhebliche Probleme. Kunden konnten teilweise nicht auf ihre Konten zugreifen und auch der Kundenservice war teilweise kaum erreichbar.

„Wir haben gelernt, dass Umfang und Inhalt der Rückfragen nach so einem IT-Wechsel nicht zu unterschätzen sind“, erklärte Stoy. „So hatten wir am Anfang der Migration auch unsere Callcenter nicht so besetzt, dass wir den vielen Eingaben und Nachfragen unserer Kunden in einer akzeptablen Zeit gerecht werden konnten.“

Infolge der IT-Umstellung kann die Deutsche Bank-Aktie via XETRA um 0,32 Prozent auf 10,14 Euro zulegen.