Porsche unter Druck – Vorstände müssen gehen, Krise erschüttert Volkswagen-Konzern

Porsche streicht Vorstände, Absatz bricht in China ein – Volkswagen gerät zunehmend unter Druck und spart Milliarden.

4.2.2025, 13:27
Eulerpool News 4. Feb. 2025, 13:27

Der Sportwagenhersteller Porsche steckt in einer Absatzkrise, die nun erste personelle Konsequenzen nach sich zieht. Angesichts schwacher Verkaufszahlen in China, hoher Kosten und eines drastischen Kursrückgangs der Porsche-Aktie sollen Finanz- und IT-Vorstand Lutz Meschke sowie Vertriebsvorstand Detlev von Platen das Unternehmen verlassen. Der Aufsichtsrat hat den Vorsitzenden Wolfgang Porsche beauftragt, Gespräche über ihr vorzeitiges Ausscheiden zu führen.

Die Entlassungen kommen nicht überraschend. Beide Manager stehen seit Monaten in der Kritik, da sie für die schwache Geschäftsentwicklung verantwortlich gemacht werden. Erst kürzlich hatte Porsche Analysten zufolge nicht ausgeschlossen, dass der Absatz 2025 weiter sinken könnte – insbesondere aufgrund der anhaltenden Schwäche in China. Dort brachen die Auslieferungen im vergangenen Jahr um 28 Prozent ein, während sie in anderen Märkten wie Deutschland wuchsen.

Für Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume ist die Krise bei Porsche besonders heikel. Jahrelang war der Geldstrom aus Zuffenhausen eine verlässliche Stütze für den Mutterkonzern, und Blume selbst führte Porsche, bevor er zusätzlich die Leitung von VW übernahm – eine Doppelrolle, die seitdem vielfach kritisiert wird.

Porsche verkaufte 2024 insgesamt 310.000 Fahrzeuge, drei Prozent weniger als im Vorjahr. Die Krise der Marke trifft Volkswagen in einer Phase der Unsicherheit. Der Wolfsburger Konzern steckt selbst in einem tiefgreifenden Umbau: Rund vier Milliarden Euro jährlich sollen eingespart und 35.000 Stellen abgebaut werden. Werke wie das Vorzeigewerk in Zwickau stehen auf der Kippe, die deutschen Standorte sind stark von der Elektrifizierungsstrategie betroffen.

Neben Absatzproblemen kämpft Volkswagen mit der wachsenden Konkurrenz aus China. Während die E-Mobilität weltweit an Bedeutung gewinnt, setzen chinesische Hersteller mit günstigen Elektroautos den deutschen Autobauern zu. Die Marktbedingungen in China verschärfen sich weiter – eine Entwicklung, die sowohl Volkswagen als auch Porsche zu spüren bekommen.

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