N26 meldet kräftiges Umsatzwachstum und sieht Profitabilität in Reichweite

N26 meldet starkes Umsatzwachstum und operative Gewinne, während es nach regulatorischen Hürden die Marktpräsenz ausbaut.

29.1.2025, 07:12
Eulerpool News 29. Jan. 2025, 07:12

Die deutsche Neobank N26, eines der höchstbewerteten Fintechs Europas, hat nach der Aufhebung regulatorischer Beschränkungen ein starkes Umsatzwachstum verzeichnet und steuert auf die Nettoeinnahmenzone zu.
Mitgründer Valentin Stalf erklärte gegenüber der Financial Times, dass die Erlöse 2024 um 40 Prozent auf 440 Millionen Euro gestiegen seien. Für 2025 erwartet er ein weiteres Wachstum von 30 bis 40 Prozent, begleitet von einer „noch stärkeren Zunahme des Bruttogewinns“. Die Bank verzeichnet seit Juni 2024 operative Gewinne und plant, das Marketingbudget in diesem Jahr zu verdoppeln, um das Wachstum zu fördern.

Die monatlichen Neuanmeldungen liegen inzwischen bei 250.000, deutlich über dem früheren Limit von 50.000, das die deutsche Finanzaufsicht BaFin 2021 aufgrund von Mängeln bei den Geldwäschekontrollen auferlegt hatte. Der Wachstumscap wurde Mitte 2024 aufgehoben, und der von der BaFin eingesetzte Aufseher verließ das Unternehmen Ende des Jahres. „Das war länger, als wir gehofft hatten“, kommentierte ein Insider, bezeichnete das Ende des Mandats jedoch als Erfolg.
N26 hat seine Produktpalette zuletzt erweitert, um mit Konkurrenten wie dem ebenfalls stark wachsenden Trade Republic mitzuhalten. Neben klassischen Bankdienstleistungen bietet N26 nun Investmentkonten für ETFs sowie Krypto-Handel an. Der Wettbewerb zwischen beiden Fintechs spitzt sich vor allem in Frankreich und Spanien zu, wo beide Unternehmen expandieren.

Das Geschäftsmodell von N26 beruht auf einer diversifizierten Einnahmebasis: Ein Drittel der Erlöse stammt aus Gebühren für Premium-Dienste, ein weiteres Drittel aus Zinseinnahmen und der Rest aus Kartenzahlungen sowie Transaktionen. Gleichzeitig hat die Bank ein digitalisiertes System zur Betrugsprävention eingeführt, das über 300 Datenpunkte analysiert und die Kosten für Betrugsbekämpfung deutlich reduziert hat.
Spekulationen über einen Börsengang weist Stalf zurück. Insider gehen davon aus, dass ein IPO frühestens in zwei Jahren stattfinden könnte. Der Fokus bleibe zunächst auf nachhaltigem Wachstum und der Festigung der Marktposition.

Unlimitierter Zugriff zu den besten Analysetools

Für 2 € sichern

Favoriten unserer Leser