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MSC macht Fortschritte bei Übernahme von HHLA-Anteilen

Die Großreederei MSC nähert sich bei der geplanten Übernahme von knapp der Hälfte des Hamburger Hafenlogistikers HHLA der Zielgeraden.

Eulerpool News 21. Nov. 2023, 09:00

Der geplante Übernahme von etwa der Hälfte des Hamburger Hafenlogistikers HHLA durch die Großreederei MSC befindet sich auf der Zielgeraden. Laut den täglichen Pflichtmitteilungen der Reederei hat MSC mittlerweile 3,9 Prozent der HHLA-Aktien angeboten bekommen. Zusätzlich besitzt die weltgrößte Linienreederei bereits knapp zehn Prozent der HHLA-Aktien. MSC bietet pro HHLA-Aktie 16,75 Euro an.

Das förmliche Angebot an die HHLA-Aktionäre endet in der Nacht zu Dienstag, jedoch ist eine Verlängerung möglich. Laut Angaben von Hamburg und MSC haben sie insgesamt 63,3 Millionen HHLA-Aktien erworben. Dies entspricht etwa 84 Prozent des aktuellen Grundkapitals und der Stimmrechte der Gesellschaft. MSC-Deutschlandchef Nils Kahn hatte Anfang November von einem Anteil von 75 Prozent gesprochen, den die Stadt und sein Unternehmen zusammen halten. Eine wichtige Schwelle bei Übernahmeangeboten liegt bei 90 Prozent. Wenn diese erreicht wird, können die restlichen Aktionäre gezwungen werden, ihre Aktien abzugeben - auch bekannt als "Squeeze Out".

Das Übernahmeangebot, welches Mitte September angekündigt und am23. Oktober offiziell veröffentlicht wurde, endet am heutigen Montag um Mitternacht, nach einer vierwöchigen Frist. Aktionäre, die das Angebot bis dahin nicht angenommen haben, haben eine zusätzliche Frist, um dies nachzuholen. Laut früheren Angaben von MSC wird diese voraussichtlich vom 24. November bis zum 7. Dezember stattfinden. Hamburg und MSC haben sich darauf geeinigt, die HHLA zukünftig als Gemeinschaftsunternehmen zu führen, wobei die Stadt mindestens 50,1 Prozent und MSC maximal 49,9 Prozent halten wird. Derzeit besitzt Hamburg etwa 69 Prozent der HHLA-Aktien.

Die Transaktion muss noch von Behörden genehmigt werden und wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Die Papiere der HHLA notieren derzeit bei XETRA mit einem leichten Abwärtstrend von 0,24 Prozent bei 16,34 Euro.

Das Angebot hat die beiden Unternehmen eng miteinander verbunden, da es sich um eine strategische Partnerschaft handelt, die in der Schifffahrtsbranche von großer Bedeutung ist. Die MSC, die zu den größten Reedereien der Welt gehört, hat bereits 2019 einen Mehrheitsanteil am Hafen von Triest erworben und hält zudem Beteiligungen an den Häfen von Valencia, Gioia Tauro und dem brasilianischen Santos.

Die Verschmelzung der beiden Häfen in Hamburg und Triest würde zu einem der größten Hafenbetreiber Europas führen, mit einem Volumen von etwa 10 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) und einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. MSC plant, die Zusammenarbeit in den Bereichen Logistik, Hafendienstleistungen und Infrastruktur zu stärken und somit die Effizienz und Kapazität der Hafenaktivitäten zu steigern. Zudem wollen sie die Position als führender Hafenbetreiber im europäischen Markt stärken.

Die Übernahme der HHLA wird somit zu einem bedeutsamen Schritt für die Expansion von MSC in der Region und stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit in der maritimen Branche. Inklusive akquirierten HHLA-Aktien wird MSC 2024 voraussichtlich rund 84 Prozent am Hafenbetreiber halten. Dies wird den Einfluss von MSC auf die Hafeninfrastruktur stärken und das Unternehmensportfolio erweitern.

Die Transaktion wird jedoch erst komplett vollzogen, wenn alle behördlichen Genehmigungen und Bedingungen erfüllt wurden. Dennoch wird die Übernahme der HHLA durch die MSC einen starken Anstoß für die maritimische Industrie darstellen und die Stellung von Hamburg als einer der größten europäischen Häfen weiter stärken.

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