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Lyft steigert Umsatz, aber Tippfehler in Prognose löst Börsenchaos aus

Nach US-Börsenschluss: Dienstag bringt für Lyft-Anleger spannende Wendungen.

Eulerpool News 14. Feb. 2024, 13:05

Spannung und Aufregung beherrschten Dienstagnacht die Börsenwelt der Lyft-Anleger. Ein einfacher Tippfehler in der Geschäftsprognose sorgte für eine beispiellose Achterbahnfahrt der Aktie des Uber-Konkurrenten, als sie zunächst nach US-Börsenschluss um über 60 Prozent anstieg und dann rasant absackte, als der Ausblick korrigiert wurde.

Dennoch konnte das Lyft-Papier nachbörslich an der NASDAQ noch ein Plus von 15,91 Prozent bei 14,06 US-Dollar verzeichnen. Auch zur Eröffnung des Handels am Mittwoch zeigte es sich vielversprechend mit einem vorbörslichen Anstieg um 16,57 Prozent auf 14,14 US-Dollar.

Das Unternehmen gab bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen eine Prognose ab, laut derer die bereinigte Gewinnmarge im laufenden Jahr um 500 Basispunkte (fünf Prozentpunkte) steigen würde. Dies würde einer spektakulären Verbesserung der Profitabilität gleichkommen, wenn man bedenkt, dass die bereinigte Marge im Vorjahr lediglich bei 1,6 Prozent lag.

Jedoch erwies sich diese Prognose als zu gut, um wahr zu sein. Bei der Telefonkonferenz mit Analysten stellte Finanzchefin Erin Brewer klar, dass die Zahl in der Mitteilung eine Null zu viel enthielt und es lediglich um eine Verbesserung um 50 Basispunkte ging, was realistischere 0,5 Prozentpunkte ausmacht.

Dies führte innerhalb von Sekunden zum Sturzflug der Aktie. Letztendlich wurde die Wall Street jedoch positiv gestimmt, als sie von der Verbesserung um 0,5 Prozentpunkte erfuhr.

Lyft berechnet die bereinigte Marge als Verhältnis von Bruttoeinnahmen zu Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Das Unternehmen übertraf zudem auch die Markterwartungen bei anderen Werten und gab für das laufende Quartal ein Ergebnis von 50 bis 55 Millionen US-Dollar vor, während Analysten durchschnittlich nur mit 49,5 Millionen Dollar gerechnet hatten.

Im Gegensatz zu Uber ist Lyft nur in den USA und Kanada tätig. Im Wettbewerb mit dem größeren Rivalen hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren viel Geld investiert, um Fahrer durch Anreize auf die Plattform zu bringen. Im vierten Quartal 2023 verringerte sich der Verlust pro Aktie auf 0,07 US-Dollar im Vergleich zu -1,61 US-Dollar im Vorjahreszeitraum.

Der Umsatz lag im Berichtsquartal bei 1,2 Milliarden US-Dollar und somit etwas unter den erwarteten 1,22 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Umsatz bei 1,18 Milliarden US-Dollar lag, stellt dies jedoch eine Verbesserung dar.

Im Gesamtjahr verzeichnete Lyft einen Verlust pro Aktie von 0,88 US-Dollar, während im Vorjahr ein negativer Wert von -4,47 US-Dollar erreicht worden war. Der Umsatz stieg von 4,10 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf 4,4 Milliarden US-Dollar und übertraf somit auch die erwarteten 4,40 Milliarden US-Dollar der Analysten.

Der Uber-Konkurrent Lyft hat damit zwar einen höheren Verlust als erwartet eingefahren, jedoch konnte das Unternehmen auch eine Verbesserung der Finanzkennzahlen verzeichnen. Davon konnten vor allem die investierten Anleger profitieren, die geduldig auf einen Aufschwung des Unternehmens gewartet haben.

Trotz des Tippfehlers in der Geschäftsprognose wird weiterhin ein vielversprechendes Wachstum erwartet, was für eine positive Stimmung bei den Anlegern sorgt.

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