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KPMG unter Druck: Neue FRC-Untersuchung wegen Entain-Bilanzprüfung

Die FRC untersucht KPMGs Prüfung der Entain-Bilanzen 2022 – ein erneuter Rückschlag für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Eulerpool News 21. Jan. 2025, 14:18

Die britische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sieht sich einer neuen Untersuchung der Financial Reporting Council (FRC) ausgesetzt. Die Aufsichtsbehörde kündigte am Montag eine Prüfung der Entain-Bilanz für das Jahr 2022 an – ein weiterer Rückschlag für die Big-Four-Firma, die bereits mit einer Reihe von Skandalen kämpft.

Der Glücksspielkonzern Entain, Muttergesellschaft von Ladbrokes, Coral und Bwin, wurde 2023 zu einer Strafe von 615 Millionen Pfund verurteilt. Die Geldbuße erfolgte im Rahmen einer Deferred Prosecution Agreement (DPA) nach einer langjährigen Untersuchung mutmaßlicher Bestechungsvorwürfe zwischen 2011 und 2017 in der ehemaligen türkischen Tochtergesellschaft. Während das DPA die strafrechtliche Untersuchung gegen Entain beendete, laufen weiterhin individuelle Verfahren gegen ehemalige Führungskräfte des Unternehmens.

Die Ermittlungen gegen KPMG sind Teil der Bemühungen der FRC, nachzuprüfen, ob die Wirtschaftsprüfer ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sind. Seit dem Zusammenbruch des Bau- und Outsourcing-Konzerns Carillion im Jahr 2018 steht KPMG wiederholt in der Kritik. Damals wurden erhebliche Mängel in der Prüfung aufgedeckt, und einige Auditoren sollen die Regulierungsbehörde während Inspektionen in die Irre geführt haben.

KPMG-UK-Chef Jon Holt hatte zuletzt umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Prüfungsqualität eingeleitet, darunter die Einrichtung eines speziellen Teams für Bankprüfungen, nachdem diese wiederholt von der FRC beanstandet wurden. Dennoch hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft seit 2018 bereits 17 Strafen von der FRC erhalten und mehr Bußgelder gezahlt als ihre Wettbewerber.

Die FRC äußerte sich nicht zu den genauen Aspekten der Entain-Prüfung, betonte jedoch, dass ihre Untersuchungen Sanktionen sowohl gegen das Unternehmen als auch gegen die verantwortlichen Prüfer nach sich ziehen könnten. Neben finanziellen Strafen, die dem britischen Finanzministerium zufließen würden, könnten auch berufsrechtliche Maßnahmen wie zeitweise Berufsverbote oder zusätzliche Schulungen angeordnet werden.

KPMG prüft Entain seit 2018 und erhielt für die Bilanzprüfung 2023 Honorare in Höhe von 3,6 Millionen Pfund. Das Unternehmen erklärte: „Wir werden vollständig mit der FRC kooperieren, um diese Angelegenheit so schnell wie möglich abzuschließen.“

Entain selbst ist nicht Gegenstand der laufenden FRC-Untersuchung und lehnte eine Stellungnahme ab.

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