Die britischen Partner von KPMG haben im vergangenen Geschäftsjahr ihre höchsten Ausschüttungen seit Jahren erhalten. Trotz einer deutlichen Verlangsamung des Umsatzwachstums stieg die durchschnittliche Auszahlung pro Partner um 9 Prozent auf 816.000 Pfund, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Der Umsatz von KPMG UK legte im Geschäftsjahr bis Ende September nur um 1 Prozent auf 2,99 Milliarden Pfund zu – ein markanter Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren, in denen das Wachstum noch 9 bzw. 16 Prozent betragen hatte. Gleichzeitig stieg der Gewinn jedoch um 11 Prozent auf 404 Millionen Pfund, nachdem das Unternehmen seine Kostenbasis durch Restrukturierungen gesenkt hatte.
Im Juni 2023 strich KPMG UK rund 200 Stellen und fror die Gehälter für 12.000 Mitarbeiter ein. Zudem reduzierte die Firma ihre Senior-Ränge, wodurch die Zahl der Equity-Partner auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahrzehnten fiel. Ende 2023 lag sie bei 467, aktuell sind es noch 460, wie aus einer Eintragung im Companies House hervorgeht.
Diese Maßnahmen führten dazu, dass der Bonuspool für Nicht-Partner 2024 um 20 Prozent größer ausfiel. Dennoch bleibt KPMG im internen Big-Four-Vergleich nur auf Rang drei: Deloitte-Partner erhielten im Durchschnitt 1 Million Pfund, während Partner bei PwC und EY im vergangenen Jahr Kürzungen von 5 Prozent hinnehmen mussten und auf 862.000 Pfund bzw. 723.000 Pfund kamen.
Die Consulting-Sparte von KPMG UK verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4 Prozent, da die Nachfrage nach Beratungsleistungen schwächelte. Die Steuer- und Rechtsberatung wuchs hingegen um 9 Prozent, was vor allem auf Änderungen im Steuerrecht zurückzuführen war. Das Audit-Geschäft legte um 5 Prozent zu.
KPMG-UK-CEO Jon Holt bewertete das Ergebnis als "gute Leistung in einem herausfordernden Marktumfeld" – auch wenn das Unternehmen weiter auf Effizienzsteigerungen setzt.