Der lang diskutierte Einstieg der weltgrößten Reederei MSC bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist nach rund 14 Monaten endgültig abgeschlossen. Als letzte Instanz genehmigte die ukrainische Fusionskontrollbehörde den Deal, da die HHLA in Odessa ein Containerterminal betreibt. Zuvor hatten bereits die Europäische Kommission und die Hamburgische Bürgerschaft zugestimmt.
MSC übernimmt 49,9 Prozent der HHLA-Anteile, während die Stadt Hamburg mit 50,1 Prozent die Mehrheit behält. Die bisherigen 70 Prozent im städtischen Besitz wurden somit reduziert. MSC hat zugesichert, den Containerumschlag an den HHLA-Terminals bis 2031 nahezu zu verdoppeln, auf eine Million TEU (Standardcontainer) pro Jahr. Zudem plant das Unternehmen, eine neue Deutschlandzentrale in Hamburg zu errichten und das Eigenkapital der HHLA gemeinsam mit der Stadt um 450 Millionen Euro aufzustocken.
Die HHLA, Herzstück des Hamburger Hafens, betreibt drei große Containerterminals und wickelte 2023 rund 77 Prozent des Hamburger Gesamtumschlags von 7,7 Millionen TEU ab. Trotz eines schwierigen Marktumfelds steigerte das Unternehmen im dritten Quartal sein Betriebsergebnis (Ebit) um 36,1 Prozent auf 34,4 Millionen Euro und erhöhte seine Jahresprognose für 2024.
Während MSC-Chef Soren Toft die Partnerschaft als strategischen Meilenstein lobte, bleibt der Deal umstritten. Kritiker, darunter die Gewerkschaft Verdi, warnen vor Arbeitsplatzverlusten und weitreichenden Vetorechten für MSC. Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard betonte hingegen die Zuverlässigkeit der HHLA-Dienstleistungen, auch nach dem Einstieg des neuen Partners.
Die HHLA-Aktie stieg im XETRA-Handel am Donnerstag um 0,59 Prozent auf 16,82 Euro.