FedEx hat einen Coup gelandet – und die Börse jubelt. Mit der Ankündigung, seine Frachtdivision in den nächsten 18 Monaten auszugliedern, zeigt das Unternehmen klare Kante. Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe und ließ die FedEx-Aktie im Nachbörslichen um satte 13 % steigen. Doch was steckt hinter diesem Schritt?
Der Spin-off, der die Branche aufrüttelt
FedEx Freight, das künftig eigenständig an der Börse notieren wird, ist mit einem Umsatz von 9,4 Milliarden Dollar im letzten Jahr kein Leichtgewicht. Bloomberg Intelligence schätzt den Unternehmenswert auf über 30 Milliarden Dollar – ein gewaltiger Brocken, der sich künftig als eigenständiger Player im umkämpften Frachtmarkt behaupten soll.
Warum das Ganze? CEO Raj Subramaniam erklärte, dass die Abspaltung beiden Unternehmen helfen wird, sich stärker auf ihre jeweiligen Kernkompetenzen zu konzentrieren. Für FedEx bedeutet das: Fokus auf das Kerngeschäft und eine dringend notwendige Aufpolierung der Aktie, die hinter dem S&P 500 zurückbleibt.
Der Spin-off könnte einen Mehrwert von bis zu 79 Dollar pro Aktie schaffen, so Analyst Jairam Nathan von Daiwa. Kein Wunder, dass die Anleger begeistert sind.
Die großen Gewinner: Investoren und Konkurrenten
Die Abspaltung bringt nicht nur FedEx voran, sondern wirbelt auch den Markt für Frachttransporte durcheinander. Branchenriesen wie Old Dominion Freight Line und XPO Inc. bekommen mit der eigenständigen FedEx Freight einen mächtigen Rivalen.
Für die Anleger ist die Aussicht auf eine schlankere, agilere FedEx ein Grund zur Hoffnung. Schließlich hat die Logistikbranche mit einer "Fracht-Rezession" zu kämpfen, die während der Pandemie durch Überkapazitäten ausgelöst wurde. FedEx positioniert sich mit diesem Schritt, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Dunkle Wolken über FedExs Kerngeschäft
Doch es gibt auch Schattenseiten. FedEx musste seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2025 nach unten korrigieren – von $20 bis $21 je Aktie auf $19 bis $20. Der Grund: Schwache Nachfrage, vor allem im US-Expressgeschäft, und der Verlust eines lukrativen Vertrags mit der US-Post, die ihre Luftfracht nun an Konkurrent UPS vergibt.
Das Ergebnis? FedEx kürzt Flugstunden um 60 % und setzt auf Effizienz. Die zweite Quartalsbilanz fiel besser aus als erwartet, doch Analysten warnen: Ohne deutliche Erholung im Kerngeschäft bleibt der Weg holprig.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Abspaltung von FedEx Freight markiert einen Wendepunkt für das Unternehmen. Es ist ein kalkuliertes Risiko, das aufgehen könnte – vorausgesetzt, die neuen Strukturen funktionieren reibungslos.
Eines steht fest: FedEx setzt auf Veränderung, um sich im Haifischbecken der Logistikbranche neu zu positionieren. Anleger und Analysten blicken gespannt auf die kommenden Monate. Und während die Branche weiter mit schwacher Nachfrage ringt, könnte dieser Spin-off die Blaupause für andere Logistikriesen werden.