Der Modekonzern Esprit hat angekündigt, alle seine 56 Filialen in Deutschland zu schließen, was zum Verlust von rund 1300 Arbeitsplätzen führen wird. Diese Entscheidung folgt auf die Insolvenz der Esprit Europe GmbH und sechs weiterer Gruppengesellschaften, die im Mai dieses Jahres einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt hatten. Das Insolvenzverfahren wurde am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet.
Die Schließung der Filialen soll in den kommenden Monaten erfolgen. Laut Unternehmensangaben könnten die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb von drei Monaten entlassen werden, wobei einige Arbeitsverträge sogar noch kürzere Kündigungsfristen vorsehen.
Trotz der Schließung der Läden könnte die Marke Esprit schon bald ein Comeback feiern. Die Rechte an der Marke sowie weitere immaterielle Vermögenswerte sollen an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft werden, der plant, die Marke zu einem späteren Zeitpunkt neu zu lancieren. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Alteri, dem unter anderem das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil gehört, übernimmt jedoch nicht das operative Geschäft von Esprit. Weder Filialen noch Arbeitnehmer werden übernommen, wodurch die Stellen in den Läden und der Zentrale in Ratingen wegfallen.
Die Zukunft der rund 60 Franchise-Stores, die zuletzt teilweise von der PTH Group betrieben wurden, bleibt unklar. Viele dieser Geschäfte wurden bereits in andere Formate umgewandelt, nachdem PTH im Frühjahr seinen Vertrag mit Esprit gekündigt hatte.
Esprit ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv, doch während die europäischen Geschäfte von der Insolvenz betroffen sind, bleiben die Geschäfte außerhalb Europas unberührt. Die Hauptgesellschaft des Konzerns, die Esprit Holding, hat ihren Sitz in Hongkong, während Deutschland nach wie vor der wichtigste Markt des Unternehmens ist.
Esprit hatte bereits im Jahr 2020 ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt, das zur Schließung von rund 50 Filialen und dem Abbau von etwa 1100 Stellen führte.